In Engen gibt es das nicht. In Hilzingen dagegen schon längere Zeit. In Tengen wird es nun auch eingeführt: ein Ortschaftsbudget. Den Hintergrund dazu erläutert Tengens Bürgermeister Marian Schreier: „Ein Budget für die einzelnen Teilorte soll deren Entscheidungskompetenz stärken.“ Es gebe jedoch nicht mehr finanzielle Mittel für die einzelnen Dörfer, das Geld werde nur anders verteilt.
In Tengen wurde die unechte Teilortswahl abgeschafft – ein Wahlverfahren, das sicherstellt, dass aus jedem der acht Teilorte ein Vertreter im Gemeinderat sitzt. Um die Dörfer zu stärken, wurde ein gemeinsamer Ortschaftsrat für Talheim und Uttenhofen eingeführt – und nun eben noch das Budget. Im nächsten Haushalt werden dafür in 54.500 Euro bereitgestellt. Jeder Teilort enthält einen Sockelbetrag von 5000 Euro – und pro Bewohner zusätzlich drei Euro. Talheim und Uttenhofen erhalten als Verbund der kleinsten zwei Teilorte zusammen 804 Euro dazu. Beim einwohnerstärksten Teilort Watterdingen sind es 2826 Euro Einwohner-Zuschlag.
In Hilzingen funktioniert es etwas anders
Der Ortsvorsteher des Teilortes Blumenfeld Thomas Wezstein sagt dazu: „Es ist nicht mehr gewährleistet, dass 2024 jede Ortschaft automatisch im Gemeinderat vertreten ist. Wir haben uns ein eigenes Budget und damit mehr Handlungsspielraum gewünscht.“ In anderen Orten im Hegau kennt man das Teilortbudget. Hilzingens Kämmerer Stefan Mattes führt aus, wie das im Jahr 2000 eingeführte Budget sich errechnet: „Das Budget beträgt pro Einwohner 2,60 Euro/Jahr.“ Einen Sockelbetrag gibt es nicht.
Die geringere Höhe als in Tengen scheint nach Ermessen der Verwaltung in Hilzingen auskömmlich zu sein. In Engen dagegen gibt es kein eigenverantwortliches Budget, wie Hauptamtsleiter Jochen Hock erläutert: „Bei uns läuft das über den gesamten städtischen Haushalt. In Engen gibt es nur im Stadtteil Biesendorf einen Ortschaftrat.“ Der Ortschaftrat melde im Vorfeld der Haushaltsaufstellung die geplanten Vorhaben an, die dann im Gemeinderat beraten und gegebenenfalls beschlossen werden.