Das Stockacher Ferienprogramm kann sich auch in diesem Jahr sehen lassen. Viele Angebote für die Sommerferien kommen von der Stadtjugendpflege, der Stadtbücherei, vom Stadtmuseum, vom Freibad Stockach und vom Umweltzentrum. Doch auch viele Einzelanbieter sorgen dafür, dass die Sommertage nie langweilig werden. Das Programm ist ab Samstag, 15. Juni, online. Anmeldungen sind ab Montag, 17. Juni, bei der jeweils angegebenen Adresse möglich. Erfahrungsgemäß sind viele Veranstaltungen rasch ausgebucht.
Stadtjugendpfleger Frank Dei kann auf insgesamt 25 Veranstaltungstage mit knapp 150 Stunden Programm verweisen. „Für so ein kleines Sachgebiet eine ganze Menge“, sagt er. Angesprochen werden Sechs- bis 17-Jährige, teilweise können auch junge Erwachsene mitmachen. Traditionell stark vertreten ist der Bereich der Erlebnispädagogik. Dei nennt exemplarisch das Bogenschießen auf dem Parcours der Höri, das Geocaching, das seit rund 20 Jahren in Stockach angeboten wird, aber auch einen Ausflug zum Wasserskipark in Pfullendorf. „Den machen wir mit unseren Kollegen aus Radolfzell zusammen. Wir haben die ganze Bahn gemietet, damit es genügend Zeit für jeden zum Fahren gibt.“
Zum dritten Mal findet ein Graffiti-Workshop für Kinder ab zehn Jahren statt. Dabei arbeitet die Stadtjugendpflege mit einem Graffitikünstler zusammen, der den Teilnehmern das Sprayen auf sehr humorvolle Weise näherbringt und auch erklärt, wo man sprühen darf. Auf der neuen Garage am Bikepark soll es künftig legale Flächen geben. Erstmals wird die Mainau besucht und auch die Kreativwerkstatt in Konstanz, in der Kinder und Jugendliche Teller, Tassen und andere Dinge bemalen können, steht auf dem Plan. Wer mehr Action möchte, ist im Osterholz richtig, wenn es mit Spielen und Bastelangeboten um Spione, Detektive und Agentinnen geht. Darauf freue er sich schon sehr, so Dei. Vorangegangene Ritter- und Piratentage seien sehr schnell ausgebucht gewesen.
Die Kinder-Aktiv-Woche Anfang August geht bereits ins zwölfte Jahr. In der Mensa der Grundschule Stockach werden die Kinder von 8 bis 16 Uhr mit sehr ansprechendem Programm, Frühstück und Mittagessen betreut. Ebenfalls sehr beliebt ist die Outdoor-Erlebniswoche. Sie findet in der fünften Ferienwoche zum elften Mal statt – komplett draußen. Die Geländespieler aus Bräunlingen gehen mit den neun- bis 13-jährigen Kindern unter anderem auf Kanutour. Die Bürgerstiftung Stockach unterstützt dieses Angebot seit vielen Jahren. Frank Dei hofft wie in den letzten Jahren auf eine Ausbuchungsquote zwischen 80 und 90 Prozent.
Die Stadtbücherei bietet 13 Veranstaltungen an. Im Ferienleseclub müssen Grundschüler zwischen dem 24. Juli und 7. September mindestens drei Bücher lesen, werden zum Inhalt befragt und erhalten einen Bestätigungsstempel. Bei der Abschlussparty am 11. September gibt es Urkunden und Büchergutscheine, die der Round Table sponsert. An den Samstagnachmittagen im August gibt es für Acht- bis Zwölfjährige Workshops zu den technischen Geräten der Bücherei: Programmieren mit dem Codey Rocky, Erstellen eines multimedialen eBooks, eine StopMotion Filmproduktion und den Einsatz des Green Screens.
Kleine Kinder dürfen sich auf Kamishibai-Erzähltheater mit den Vorlesepaten freuen. Mit den wechselnden Bildern im Rahmen schafft der Erzähler eine kleine Theateratmosphäre. Gabriele Gietz, Leiterin der Stadtbücherei, erzählt: „Wir haben uns diesmal für Märchen entschieden, weil viele Kinder die heute nicht mehr kennen.“ Erst- bis Drittklässler erleben beim Mitmachkrimi eine interaktive Escape Room-Geschichte. Anfang September können sie bei einem Rätselspiel den Märchenschatz retten. Die Teilnahme an Veranstaltungen der Bücherei kostet jeweils zwei Euro.
Auch im Stadtmuseum gibt es viel zu entdecken. Unter dem Motto „Kreativ im Museum“ bietet Sybille Trefflich zwei Kleinkindmalkurse an. „Dabei macht jedes in Begleitung eines Erwachsenen erste Malerfahrungen mit ungiftigen Farben und Pinsel. Gemalt wird im Stehen“, erzählt sie. Ältere Kinder gestalten Popup-Bilder, -karten oder -bücher. Auch an surrealistischen Collagen können sie sich versuchen. Angeboten wird auch freies Malen für alle sowie meditatives Malen für Erwachsene als Reise zur inneren Ruhe. „Man kann ganz entspannt durch die Ausstellung gehen und sich von Dalís Werken inspirieren lassen“, sagt Trefflich. Die Teilnahme kostet inklusive Essen und Getränk neun Euro. Bei den Kreativ-Angeboten werden nur 3,50 Euro für das Material fällig. Familienführungen durch die Sonderausstellung und zwei Familienstadtführungen ergänzen das Portfolio.
Die Organisatoren rechnen mit vielen Anrufen gleich am Montag. Frank Dei erinnert sich: „Letztes Jahr kam meine erste Anmeldung um 0.01 Uhr.“ Weil die Nachfrage oft groß und die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten die Veranstalter darum, rechtzeitig abzusagen, wenn man nicht teilnehmen kann. Dann kann jemand von der Warteliste nachrücken. Außerdem weisen sie darauf hin, dass Sozialpass-Inhaber 50 Prozent Ermäßigung auf die städtischen Angebote erhalten.