Die Geräuschkulisse war laut, aber irgendwie gehörte das dazu: Beim 17. Interkulturellen Tag im Bürgerhaus Adler Post herrschte ein reges Kommen und Gehen. Hunderte nutzten die Gelegenheit, sich Aufführungen aus verschiedenen Kulturkreisen anzuschauen oder miteinander ins Gespräch zu kommen. In den Sitzreihen vor der Bühne wechselten laufend die Zuschauer und viele Kinder schauten fasziniert den Tanzdarbietungen zu, zum Beispiel, als die Nellis vom Nellenburg-Gymnasium mit Tüchern oder Ringen jonglierten oder asiatische Damen mit überlangen Ärmeln ihre Choreografie auf der Bühne zeigten.
Wer unten keinen Platz in den Reihen fand oder lieber den Überblick hatte, konnte sich auf die Empore setzen. Und für die, die lieber am Tisch sitzen und gemütlich Kaffee, Kuchen oder einen alkoholfreien Cocktail genießen wollten, gab es genug Sitzgelegenheiten.

Friedliches Beisammensein und den Austausch der Kulturen
Bürgermeister Rainer Stolz und seine Lebensgefährtin Ursina Vaterlaus applaudierten gemeinsam mit den anderen Gästen nach jedem Auftritt. Stolz war bei fast allen Interkulturellen Tagen dabei und zeigte sich erneut vom Programm beeindruckt. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER galt sein Dank für allem Stadtjugendpfleger Frank Dei, der die Veranstaltung vorangetrieben und auf die Beine gestellt hatte. Ohne Dei wäre der Interkulturelle Tage nicht möglich gewesen. Stolz lobte das friedliche Beisammensein und den Austausch der Kulturen. Er hob zum Beispiel das Eröffnungslied hervor, in dem es um das Thema Frieden gegangen war.
Im Rückblick erzählte Stolz, er habe noch nie so viele Besucher beim Interkulturellen Tag erlebt. Er glaube auch, dass die meisten die Botschaft der Veranstaltung mitnehmen würden und es ihnen nicht nur um dem Spaß gehe. Spaß hatten aber dennoch alle. Die Kinder konnten sich vor dem Gebäude an einer Lichtwand im schnellen Reagieren versuchen. Zudem gab es weitere Aussteller im Foyer.
Das Glücksrad der Caritas forderte auch ein bisschen Wissen, ehe es einen kleinen Preis gab, denn zu jeder erdrehten Zahl wurde eine Frage gestellt. Die Tansania AG des Nellenburg-Gymnasiums stellt sich sowohl auf der Bühne im Programm als auch mit einem Stand am Foyer vor. Die Schüler und ihre Lehrerin möchten einen digitalen Austausch mit Jugendlichen in dem afrikanischen Land beginnen.
Am Kuchenbuffet des Gesamtelternbeirats durften jeder sogar selbst den Preis für jedes Stück bestimmen. Alles lief auf Spendenbasis und die Besucher zeigten sich großzügig. Die Kuchen wurden im Rekord-Tempo weniger und die kleine Schatztruhe der Eltern mit Scheinen und Münzen voll. Die Stadt und Stadtjugendpflege sorgten unterdessen für Getränke.

Das Programm, durch das zwei Schülerinnen führten, nahm die Zuschauer auf eine Weltreise mit. Sie konnten Tänze und Gesänge aus aller Welt sehen. Darüber hinaus konnten sie auch neues Wissen mitnehmen. So erfuhren sie zum Beispiel die Hintergründe von irischen Tänzen oder Interessantes über die Sprachen im Senegal.
Viele Auftritte
Der Kindergarten St. Marien eröffnete das Programm mit einem Lied. Schüler der Tanzschule „la danse by Julia“ zeigten ihr Können und Lewan Othman sang eigene Lieder. Zudem gab es einen Auftritt der Nellis vom Nellenburg-Gymnasium mit Tanz und Jonglage. Eine Sängerin aus dem Senegal sang und die Deutsch-Chinesische Gesellschaft Bodensee zeigte chinesische Tänze. Die Ballett-Werkstatt Ravensburg tanzte, die Tansania AG gab Einblicke in das Land in Ostafrika und der TV Jahn zeigte Aerobic. „Vulpes et Lepores“ spielten mittelalterliche Musik. Es gab auch noch Literatur und Theater und Sänger Mathis Schuller trat auf.