Die Anlage des Roten Platzes in Steißlingen steht hauptsächlich als Freizeitangebot für Jugendliche zur Verfügung. Nun soll der Platz bunt werden. Jugendvertreter sind dazu seit rund fünf Jahren eng in die Planungen eingebunden. Die jetzt vorgelegte Entwurfsplanung zeigt eine Anlage mit vielen Bewegungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten.
Die Gemeinde Steißlingen wurde zum zweiten Mal als „Familienbewusste Kommune Plus!“ ausgezeichnet. Eine Familie besteht aus mehreren Generationen und sie alle finden in Steißlingen nicht nur ein Gehör, sondern auch ein Angebot. In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschloss der Steißlinger Gemeinderat, die Umsetzung der langjährigen Planung für eine Umgestaltung des „Roten Platzes“. „Es geht um die Umgestaltung des Platzes im Mindlestal – nicht um die des Platzes in Moskau“, fügte Bürgermeister Benjamin Mors humorvoll hinzu.
Der rote Platz heißt so, weil der Belag der Sportflächen rot ist, wie bei den Sportanlagen an vielen anderen Orten auch. Und tatsächlich spielte bei der Besprechung der Entwurfsplanung, die Conrad von Schroeder vom Planungsbüro vorstellte, auch die Farbe eine Rolle. Denn im Plan waren die Felder teilweise noch in blau eingezeichnet, doch Erfahrungen auf blauen Spielflächen in anderen Orten zeigten, dass sich diese aufheizten.
Doch in die ganz genaue Detailplanung wollte man noch nicht einsteigen. Diskutiert wurde auch die Umweltverträglichkeit der unterschiedlichen Oberflächenmaterialien. Es zeigte sich Wünsche, Möglichkeiten und Nachhaltigkeit müssen abgewogen werden. Auch die Farbe Grün spielte eine große Rolle. Denn auch wenn es teilweise schien, als solle hier eine neue Sportstätte geschaffen werden, geht es doch um eine Fläche, auf der sich Jugendlichen gerne aufhalten möchten. Bereits vor drei Jahren wurde die Chillout-Hütte gebaut. Hier können sich Jugendliche treffen.
Nun soll etwas geschaffen werden, wo die Jugendlichen ihrem Bewegungsdrang nachgeben können. So sollen hier ein Basketball und Fußballfeld entstehen, aber auch eine Calisthenicanlage. „Um das Angebot an Freizeit- und Breitensportmöglichkeiten abzurunden, wurde eine Tischtennisplatte sowie eine Skateranlage für Einsteiger auf weitere Anregung der Jugendvertreter mit eingeplant“, fügte Haupamtsleiter Roland Schmeh noch an.
Doch zurück zum Grün, denn es solle auch noch eine Bepflanzung geben, die die Aufenthaltsqualität erhöht und gleichzeitig Schatten bietet und somit das Kleinklima auf dem Platz angenehmer gestalten wird.
Vielleicht wird die neue Anlage auch ein Treffpunkt der Generationen in Steißlingen und sicherlich wird er von den Vereinen, vor allem den Jugendabteilungen, mit genutzt. Doch er ist zuallererst als Treffpunkt für Jugendliche gedacht und es wird somit auch keinen Belegungsplan geben. Eine Nutzungsordnung wird aber ebenso entwickelt werden, wie dies für die Chillout-Hütte getan wurde.
Die Basis stimmt. So gibt es im Steißlinger Gemeinderat und in der Verwaltung überwiegend Zustimmung für das Projekt, welches auch eng mit den Jugendvertretern und den umliegenden Vereinen abgestimmt wurde. „Es soll aber hauptsächlich ein tolles Projekt für die Jugendlichen werden, welche schon lange auf die Umsetzung warten“, mahnte Gemeinderat Reinhard Racke an und ging so auch auf die vielen Wünsche, der Mitbenutzung von Erwachsenen und Vereinen an.
Dem stimmte Bürgermeister Benjamin Mors ausdrücklich zu. Die Beteiligten hoffen, dass die Basis auch im Wortsinn stimmt. Der Untergrund wird noch auf seine Funktionsfähigkeit geprüft, doch man geht davon aus, dass die Drainage noch in Ordnung ist.
Aktuell wird mit Kosten von 300.000 bis 380.000 Euro gerechnet. „Für den Bereich des Soccerfields wurde durch die Sportstättenförderung ein Betrag von 35.000 Euro genehmigt“, erklärte Roland Schmeh. Leider gebe es aktuell nur Förderungen für Fußballfelder und nicht für eine Bewegungsstätte, wie sie in Steißlingen geplant sei.
Eine grobe Kostenplanung zu Beginn der Planungen belief sich auf 180.000 Euro. Doch in Verlauf wurde die Gestaltung vielfältiger und so erhöhten sich die Kosten. Zudem sind in den vier Jahren der Planung auch die Materialkosten gestiegen. Der Steißlinger Bürgermeister Benjamin Mors betonte die gestiegene Wertigkeit der Anlagen, insbesondere durch den Grünbereich, die Sitzmöglichkeiten und die Beleuchtung. Die Umsetzung soll, wenn möglich, noch in den laufenden Sommerferien beginnen.