Der Neubau der Scheffelhalle ist ein mit vielen Emotionen besetztes Projekt. Das wurde nicht zuletzt in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses des Singener Gemeinderats deutlich. Die Grünen-Fraktion hat darin die Frage aufgeworfen, ob für den Baupreis von 9,7 Millionen Euro, der sich nun abzeichnet, der geplante Neubau der Scheffelhalle ausreichend genutzt werden kann. Die Fraktion hat daher Zahlen darüber erbeten, wie viele Veranstaltungen die Stadtverwaltung in dem Hallenneubau erwartet – Zahlen, die die Stadtverwaltung auch zugesagt hat.
Trotzdem bekamen die Grünen viel Kritik aus anderen Fraktionen ab. Tenor: Auf Landesebene würden die Grünen Regelungen treffen, die das Bauen umweltfreundlicher machen sollen, nun aber auch die Baupreise hochtreiben. Da dürfe man auf der lokalen Ebene nicht darüber lamentieren, dass die Baupreise steigen.
Wie hoch sind die Folgekosten?
Grünen-Fraktionsvorsitzender Eberhard Röhm verteidigt nun in einer Stellungnahme die Vorgehensweise seine Fraktion. „Was ist falsch an kritischen Fragen?“, lautet die rhetorische Frage, mit der er die Stellungnahme einleitet, die er für die ganze Fraktion unterzeichnet hat. Man sehe es als Aufgabe an, Verwaltungsvorlagen kritisch zu hinterfragen: „Gerade bei Großprojekten mit hohen Investitionssummen und hohen Folgekosten ist das unsere Pflicht.“
Gegenüber dem Haushaltsansatz erhöhe sich der städtische Zuschuss für den Neubau um mehr als 3 Millionen Euro. Das seien keine Peanuts, heißt es in der Stellungnahme, anderswo werde das Geld fehlen. Erst durch die Fragen der Grünen würden nun bis zur Gemeinderatssitzung am Dienstag, 28. März, ein Nutzungskonzept erstellt und die Folgekosten ermittelt. Und Röhm kritisiert im Namen der Fraktion: „Weder die Verwaltung noch Teile des Gemeinderates scheinen sich für die Folgekosten und die Auswirkungen auf andere städtische Hallen zu interessieren.“ Denn sonst wären diese Informationen in der Sitzungsvorlage enthalten gewesen.
Wird eine neue Scheffelhalle der Stadthalle Konkurrenz machen? Oder könnten die Veranstaltungen auch genauso gut im Curana in Beuren stattfinden? „Eine Klärung dieser Fragen ist aus unserer Sicht unabdingbar, um eine sachgerechte Entscheidung treffen zu können“, heißt es in der Grünen-Stellungnahme. Am Dienstag, 28. März, wird man mehr wissen. Denn dann entscheidet der Gemeinderat in seiner Sitzung im Bürgersaal des Rathauses ab 16 Uhr über den Baubeschluss.