Singen – Ethik-Unterricht an Schulen? Viele Erwachsene schütteln dazu den Kopf und äußern: „Sowas gab es früher bei uns nicht.“ Wenn damals Fragen zur Moral oder zur Unterscheidung zwischen Gut und Böse thematisiert wurden, dann höchstens einmal im Geschichts- oder Religionsunterricht.
So war das damals. Dass dies heutzutage anders ist, auch an der Ekkehard-Realschule, dafür steht die Lehrerin Dafina Kurti, die dort Deutsch und Biologie lehrt und auch das Fach Ethik unterrichtet. Zur aktuellen Ethik-Doppelstunde der Achtklässler hatte sie mit Jeruscha Schettler von der Caritas Singen Hegau einen besonderen Gast eingeladen, der die 14- und 15-jährigen Schüler zum Thema „Menschen mit Behinderung“ aus erster Hand informierte und sensibilisierte.
Die Referentin stellte zuerst die Caritas vor, die sich auf Basis der christlichen Werte auf vielfältige Weise in ihren Einrichtungen um Menschen mit Behinderung kümmert und deren Angehörige damit entlastet. Dazu gehören die Themenfelder Pflege, Betreuung, Berufsvorbereitung und Arbeit sowie eine Vielzahl von Beratungsangeboten. Ziel sei, wie sie erläuterte, dass Menschen mit Behinderung ihr Leben in Würde und soweit wie möglich selbstbestimmt gestalten könnten.
Es ging dann darum, was Diskriminierung überhaupt ist und wie diese überwunden werden kann, wobei die Referentin es mit den Schülern auf die schöne Formel brachte, dass die Barrieren im Kopf überwunden werden müssten. Anhand von Rollenspielen erarbeiteten sich die Achtklässler dann selbst, welche Formen von Behinderungen es gibt und welche Ursachen sie haben. Zum Schluss des Unterrichts wurde es feierlich, als Dafina Kurti im Auftrag der Schüler Jeruscha Schettler einen Umschlag überreichte, der einen Spendenbetrag für die Caritas Singen Hegau enthielt. Für den guten Zweck hatten die Ekkehard-Realschüler Kuchen gebacken und diesen verkauft.