79 Kunstorte in 15 Städten und Gemeinden in der Region, vom Rheinfall bis zum Bodensee: Die Museumsnacht, die auch als Kulturnacht bezeichnet werden könnte, findet am Samstag, 14. September, von 17 Uhr bis Mitternacht, in Museen, Galerien und weiteren Kunst- sowie Kulturorten statt. Das Programm wurde nun im Trottentheater in Neuhausen am Rheinfall vorgestellt. Dabei will die Stadt Singen dieses Mal ihren Fokus mehr auf Angebote für junge Menschen legen.
Poetry Slam und Modenschau für junge Leute
Was Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler – er wird die Museumsnacht in Singen am Samstag, um 17 Uhr, auf dem Rathausplatz eröffnen – immer mehr freut: Die jungen Leute entdeckten die Museumsnacht zunehmend für sich. Singen hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten: Auf dem Rathausplatz spielt das Jugendblasorchester poppige Stücke, die Ballettschule Färbe tanzt und Sarah Aust tritt mit Poetry Slam auf. Auf den Stufen der Stadthalle zeigen Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs für Mode und Design in Radolfzell spezielle Modekreationen.
Wer sich unter den Jugendlichen mehr für Automobile und insbesondere Oldtimer interessiert, kommt auf dem Rathausplatz und im Hohgarten beim Museum auf Rädern auf seine Kosten. Apropos jung: Im uralten Trottengebäude in Neuhausen verwies der Oberbürgermeister auf sein „junges“ Singen am Hohentwiel. Vor 125 Jahren wurde der Ort Singen zur Stadt erhoben. Empfehlenswert sei deshalb aus seiner Sicht der Besuch des Kunstmuseums Singen, wo in einer Doppelausstellung die Geschichte der Stadt gezeigt wird.
Patrick Strasser, Regierungspräsident des Kantons Schaffhausen, sagte, dass die Museumsnacht alle Jahre wieder komme und fügte gleich hinzu: „Zum Glück.“ Denn das kulturelle Angebot der Museumsnacht sei immer wieder vollkommen anders. Wer die Museumsnacht nutze, für den sei sie ein Türöffner für das reichhaltige kulturelle Angebot in der Region Hegau-Schaffhausen, so Strasser.
Raphaël Rohner, Kulturstadtrat der Stadt Schaffhausen, griff das ebenfalls auf und sagte: „D‘Museumsnacht isch nid immer s‘gliich.“ Im Gegenteil, sie biete beispielsweise mit ihren 21 Kunstorten in der Stadt Schaffhausen immer wieder Neues, auch immer wieder an unkonventionellen Orten, sagte er.
Kleine Orte bereiten sich intensiv vor
Markus Späth-Walter, Präsident des Vereins Museumsnacht Hegau-Schaffhausen, brach eine Lanze für die Museen und Kunstorte außerhalb der großen Städte Singen und Schaffhausen: Dezentral finde unglaublich viel statt. „Es ist beeindruckend, was Kunstschaffende in Stockach, Gottmadingen, Volkertshausen, Öhningen und Gailingen bieten. Und auch Neuhausen, Stein am Rhein, Diessenhofen, Thayngen, Feuerthalen, Hallau und Lottstetten haben attraktive Programme zusammengestellt“, so Späth-Walter.
Es sei unerlässlich, dass man sich intensiv auf die Museumsnacht vorbereite und sich überlege, was man „in der Nacht der Nächte besuchen möchte.“ Hilfreich seien dabei laut Späth-Walter die in den Tourismusbüros und anderen Partnern ausgelegte und kostenlos erhältliche Broschüre sowie die neu gestaltete, interaktive Internetseite www.Museumsnacht-Hegau-schaffhausen.com
Auch im Trottentheater passiert viel
Andreas Neuenschwander, Gemeinderat von Neuhausen am Rheinfall, nutzte die Gelegenheit, das Trottentheater kurz vorzustellen. „Seit dem Umbau im Jahr 1976 ist aus der ehemaligen Weintrotte ein Kleintheater und ein Ort für kulturelle Anlässe aller Art geworden.“ Es sei gut, so Neuenschwander in seiner Begrüßungsrede, dass der Rebbauverein Neuhausen, ein eigentlicher Kulturverein, das Trottentheater in der Museumsnacht nutze.
Der Verein bietet Karikaturen und Verse aus „Witzigs und Fiins“ des ehemaligen Neuhauser Lehrers Otto Frauenfelder (1879-1964) dar. Das Trottentheater ist dabei nur einer von sieben Orten, an denen Neuhausen zu Kunst und Kultur einlädt. Ein besonderer Tipp von Neuenschwander für junge Leute: Die Rhyality Immersive Art Hall, wo eine Reise durch fantastische Bildwelten möglich ist.