Jörg Braun

Die Tuning-Treffen in der Singener Südstadt freitagnachts sorgen für umfangreiche Polizeieinsätze und jede Menge Ärger bei Bürgern, denen der Lärm der quietschenden Reifen, aufheulenden Motoren und knallenden Auspuffe gehörig auf die Nerven geht. Und das nicht mehr nur in Singens Süden, rund um die Kreisverkehre der Fastfood-Ketten, sondern zunehmend auch in anderen Bereichen der Stadt. So berichten es mehrere Bürger.

Sandra Spanihel berichtet auf Facebook, dass sich die Szene neuerdings am Park and Ride-Parkplatz in Twielfeld trifft. Dort werde dann "ein paar Mal mit quietschenden Reifen und den Kreisverkehr gedriftet. Und das nachts und so laut, dass dieAnwohner davon wach werden. Es nervt langsam echt", schreibt sie.

Bürger Bernd Hackl, Anwohner der Ekkehardstraße, ist ebenfalls sauer. Vorige Woche am Donnerstag, so schildert er, habe die Tuning-Szene "vermutlich um ihre Macht zu demonstrieren, ihr ganzes Programm in der Innenstadt von Singen abgefahren. Und das ist ihr auch geglückt. Es hat sie ja niemand gehindert." Ab 18 Uhr, als Hackl nach Hause kam, bis 22 Uhr hab es im Abstand von fünf Minuten wahnsinnige Beschleunigungen auch bei roter Ampel gegeben."Manche rasen einfach durch, andere beschleunigen vor der Ampel, um mit lautem Getöse und Auspuffknallen anzuhalten und danach erneut mit neuen Getöse und Auspuffknallen weiterzurasen", schildert er.

In der Ekkehardstraße mit ihren hohen Gebäuden, macht Krachmachen für die Autonarren besonders Spaß, denn dort hallt der Lärm zwischen den Straßenschluchten extra heftig. Das beobachten auch zahlreiche andere Bürger, wie in Gesprächen unserer Redaktion immer wieder anklingt. Und: Das Geheule und Geknattere tobt auch an anderen Tagen, nicht mehr nur freitags. "Seit vier Wochen ist an Samstagen ab etwa 9 Uhr das gleiche Verhalten zu beobachten", regt sich Bernd Hackl auf.

Morgen ist wieder Freitag. Tuning-Treff-Tag. Und trockenes Wetter. Ideal für die Krachmacher-Szene.