Ingeborg Meier

Die Gemeinde Rielasingen-Worblingen darf wieder auf eine Ortsumfahrung hoffen. Die Maßnahme wurde am vergangenen Mittwoch erneut in den – nun überarbeiteten – Maßnahmenplan Landesstraßen des Generalverkehrsplans Baden-Württemberg aufgenommen. Als „Tag der Freude“ verkündete strahlend Bürgermeister Ralf Baumert die Neuigkeit in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats von Rielasingen-Worblingen. Das Thema Ortsumfahrung begleitet ihn seit seinem Amtsantritt im Jahr 2007.

15.000 Fahrzeuge täglich

Schon damals stöhnte die Gemeinde unter der Verkehrsbelastung, die sich seitdem noch verstärkt hat. Mittlerweile fahren hier täglich 15.000 Kraftfahrzeuge durch die Ortsmitte Rielasingens – darunter 600 Laster. Der Schwerlastverkehr dürfte sich weiter verstärken, falls das Kiesabbaugebiet Dellenhau tatsächlich realisiert werden sollte. Ebenso der Autoverkehr von und nach der Schweiz nach der Eröffnung des Singener Shopping-Centers Cano in wenigen Tagen.

2013 wieder aus dem Plan gestrichen

2009 wurde die auch von einer Initiative heftig geforderte Maßnahme Ortsumfahrung in den Generalverkehrsplan des Landes aufgenommen. 2013 hat das Verkehrsministerium sie wieder herausgestrichen, die Aachtalgemeinde musste ihre Hoffnung auf eine damals auf zwölf Millionen Euro Kosten bezifferte Ortsumfahrung erst mal begraben. Statt auf dem dritten Platz in der Bedarfsliste des Landes fand sich Rielasingen-Worblingen im damaligen Planwerk überhaupt nicht mehr.

Schwerlastverkehr würde verlagert

Und nun also die erneute Aufnahme. Es sei die einzige Maßnahme im Bereich des Regierungspräsidiums Freiburg, die in den überarbeiteten Plan Eingang gefunden habe, wusste Baumert. Er legte dem Gremium kurz die alte Planung der Westumfahrung vor. Sie mündet – vom Ramsener Zoll kommend und die Rosenegg untertunnelnd – nahe dem Friedrich-Wöhler-Gymnasium in die Singener Westtangente. „Das würde den Schwerlastverkehr von und zur Singener Südstadt aufnehmen.“ Ob die alte Planung Bestand habe, wisse er noch nicht: „Wie die Umsetzung aussieht, wie es weiter geht, das bekommen wir vom Verkehrsministerium mitgeteilt“, erklärt der Bürgermeister.

Dank an die Initiative

Baumerts Dank galt allen, die sich für die Umfahrung eingesetzt haben: „Ich bin froh um die Unterstützung aus allen politischen Lagern.“, meinte er. Herbert Schätzle, der Sprecher der Initiative „Pro Umfahrung“ brachte seine Freude zum Ausdruck. Er setzt derzeit aber auf etwas, was schnell umgesetzt werden kann: Die Ausweitung der Tempo-30–Zone entlang der Singener, der Gottmadinger, der Haupt- und der Ramsener Straße von Ortsschild zu Ortsschild. Das wird am 16. Dezember im Gemeinderat besprochen werden. Schätzle ließ in seinen Worten keinen Zweifel daran, dass dies ganz im Sinne der Anlieger wäre.