Sandra Bossenmaier

Die Mutter Stephanie Auer lebt es vor, die beiden Söhne Nils (14) und Theo (12) machen mit und kennen es nicht anders. Obwohl die Familie etwas abgelegen wohnt, nutzen die Drei nur in Ausnahmefällen das private Familienauto. Viele Hegauer Eltern fahren ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, was dort auch zu einer Gefährdung der Sicherheit führen kann.

Für die Drei ist es selbstverständlich, alle Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Auf ein Auto könne sie verzichten, erzählt die Mutter. Aber das Fahrrad würde sie sich nicht nehmen lassen. Schon der Bewegung wegen könne sie darauf nicht verzichten. So ist auch der sportliche Gedanke ihre stärkste Motivation zum Fahrradfahren.

Mobile Selbstständigkeit

Schon früh wollte Stephanie Auer ihren Kindern vermitteln, dass man nicht in einer gedankenlosen Selbstverständlichkeit für jeden Weg ein Auto benutzen muss. Schon die Wege zum Kindergarten legte sie mit dem Fahrrad zurück. Bewusst erzog sie die Söhne zu einer mobilen Selbstständigkeit.

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Ab dem Zeitpunkt der bestandenen Fahrradprüfung in der vierten Grundschulklasse durften sie den Weg zur Schule alleine fahren. Bis dahin waren sie stets von der Mutter begleitet worden. Ein täglich mehrfaches Hin- und Herfahren aufgrund unterschiedlicher Stundenpläne der Kinder nahm die Mutter dabei in Kauf. Mehr Zeit habe dies wohl schon in Anspruch genommen, gibt sie zu. Aber letztendlich könne jeder von der Bewegung an der frischen Luft nur profitieren.

Regen und Kälte schrecken sie nicht

Dass die beiden Söhne zwischenzeitlich weiterführende Schulen besuchen, ändert nichts an der Tatsache, dass sie täglich mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Die Jungs kennen es gar nicht anders. An Regen oder Kälte haben sie sich längst gewöhnt. Eine unschicke Regenhose trägt Nils nur ungern, gibt er zu. Feuchte Kleidung mache ihm nichts aus, die trockne auch wieder.

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Darüber nachgedacht, doch mal mit dem von anderen so häufig genutzten Eltern-Taxis zu fahren, hat die Familie noch nie. Ganz im Gegenteil, jeder solle ein wenig an sich arbeiten und gerade die Wege zu Kindergarten und Schule ohne Auto zurücklegen, lautet das Fazit von der Mutter Stephanie.

„Ganz ohne Auto geht es nicht“, heißt es aber auch von der Familie. Für größere Einkäufe, Arztbesuche oder für den Sport in der Nachbargemeinde nutzt dann auch sie eines. Aber die Mobilität des normalen Alltags ist auf das Fahrrad ausgerichtet.

Ganz ohne Auto geht es nicht

Der 14-jährige Nils möchte gerne in zwei Jahren einen Motorradführerschein machen. Ob er dann weiterhin dem mütterlichen Vorbild folgen und fast nur radeln möchte, wird sich zeigen. Doch unabhängig davon, ob die Kinder zu gegebenem Zeitpunkt motorisiert unterwegs sein werden oder nicht: Stephanie Auer ist sich sicher, ihnen ein wichtiges Denken mit auf den Weg gegeben zu haben.