Ortsvorsteher Martin Aichem brachte es auf den Punkt: „Das Buchenseebad ist für uns eine Herzensangelegenheit und großer Bestandteil unserer Lebensqualität.“ Entsprechend emotional war die Diskussion in der Sondersitzung des Güttinger Ortschaftsrats, in der es mit Dezernatsleiterin Angelique Augenstein um die Beschlussfassung zur Neukonzeption des Buchenseebads und die mögliche Umwandlung in eine Badestelle ging. Das Buchenseebad ist ein Naturbad, das eine Badeaufsicht erforderlich macht.
Eins wurde im Bürgerdialog und in der Sondersitzung des Gremiums deutlich: Die Güttinger hängen am Bad in seiner jetzigen Form und möchten alle Möglichkeiten ausschöpfen, es so zu erhalten. Die von Augenstein vorgelegten Varianten einer Beschlussfassung wurden abgelehnt. Ortschaftsrat Friedhelm Niewöhner stellte den Antrag auf Änderung des Beschlussvorschlags. Der neue lautet: „Das Buchenseebad wird in seiner bestehenden Form als Naturbad zur Badesaison 2025 neu ausgeschrieben.“ Diesen hat das Gremium einstimmig angenommen.
Thema kommt auch in den Gemeinderat
Sollte das Bad Naturbad bleiben, würde dies laut Augenstein mindestens zwei Vollzeitkräfte erfordern und circa 60.000 Euro im Jahr kosten. Sobald die Badeaufsicht ausfalle, müsste der Betrieb eingestellt werden, so wie im vergangenen Sommer veranlasst. Sollte das Bad in eine Badestelle umgewandelt werden, könnte jederzeit ohne Aufsicht gebadet werden, es müsste jedoch der Spielplatz durch eine Hecke abgetrennt, der Kiosk geschlossen, Badesteg, -insel und -floß abgebaut werden.
„Für alle sechs Bäder in Radolfzell haben wir eine ähnliche Problematik, bedingt durch die schwierige Organisation der Badeaufsicht“, so Augenstein. Aktuell werde das Güttinger Bad schwerpunktmäßig diskutiert, da es für dieses Bad momentan keinen Pächter gebe. Nach der Beschlussfassung im Ortschaftsrat soll das Thema erneut auf der Tagesordnung der am 10. Dezember stattfindenden Gemeinderatssitzung stehen.