Der erste Schnee des Winters ist bereits Ende November gefallen – zwar hielt sich die Menge in Grenzen und auch liegen blieb er nicht lange, aber zumindest weiße Dächer konnten bereits bewundert werden. Sollten in der nächsten Zeit noch größere Schneemassen zu erwarten sein, sind die Technischen Betriebe Radolfzell auch darauf schon vorbereitet.

Wie Daniel Hepfer, Verwaltungsleiter der Technischen Betriebe und des Friedhofs, erklärt, wurden die ersten Fahrzeuge bereits vor knapp einem Monat auf den Winterdienst umgestellt, „da es bereits im Herbst zu überfrierender Nässe oder zu Frost auf den Straßen kommen kann“. Unter anderem seien ein Streugerät und ein Pflug montiert worden. „Darüber hinaus werden seit Mitte Oktober täglich in den frühen Morgenstunden die Brücken auf dem Gemeindegebiet sowie der Haselbrunnsteg, auf dem es leicht zu Glatteis kommen kann, gewissenhaft kontrolliert und gestreut.“

40 Männer und Frauen stehen bereit

Unter der Woche mache sich ein Mitarbeiter um vier Uhr morgens zur Kontrollfahrt auf, an Wochenenden oder Feiertagen gehe es um fünf Uhr los. „Hierbei fährt der Kontrollfahrer erfahrungsgemäß vorrangig die höchstgelegenen sowie glättegefährdeten Punkte an, zum Beispiel die Homburg oder Brückenbauwerke“, so Hepfer. Sollte er dabei bereits Frost, Schnee oder Glatteis auf den Straßen in Radolfzell oder den Ortsteilen feststellen, alarmiere er einen von zwei Winterdienstleitern.

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Diese wiederum koordinieren die Einsätze von 40 Männern und Frauen, die bei den Technischen Betrieben in Bereitschaft arbeiten. Sie seien in zwei Winterdiensteinheiten aufgeteilt, damit bei starkem Schneefall schnell reagiert und mit zwei Schichten geräumt werden könne.

Bis zu 13 Fahrzeuge sind im Einsatz

Je nach Witterung setzen die Technischen Betriebe im Winterdienst bis zu 13 Fahrzeuge ein, schildert Daniel Hepfer. „Zusätzlich ist an diesen Tagen ein besonderes Schmalspurfahrzeug für Radwege und Gehwege innerhalb von Radolfzell und den Ortsteilen im Einsatz, welches besonders schmale Bereiche räumen kann.“ Mit allen Fahrzeugen werden zum Streuen bei einem Einsatz rund 238 Kilometer zurückgelegt.

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Jedes Streufahrzeug benötige rund vier Stunden für seine Tour. „Bei starken Schnellfällen sind teilweise beide Trupps zu je vier Stunden auf den Wegen und Straßen unterwegs. Hierbei kommt es oft vor, dass bereits kurz nach vier Uhr die Streufahrzeuge in und um Radolfzell und den Ortsteilen unterwegs sind.“ Und die Fahrzeuge würden von zwei Handtrupps unterstützt, die kleine städtische Flächen wie etwa Bushaltestellen, Verkehrsübergänge oder Gebäude von Hand freiräumen und streuen.

Auch Salzsole wird benötigt

Für die Sicherheit von Straßen und Wegen halte die Stadtverwaltung rund 500 Tonnen Streusalz bereit. Wie deren Verteilung aussieht, erklärt Hepfer: „Insgesamt haben die Technischen Betriebe Radolfzell auf ihrem Betriebsgelände rund 100 bis 150 Tonnen Streusalz und zusätzlich einige Tonnen Splitt eingelagert. Zudem können bei Bedarf weitere 400 Tonnen Salz innerhalb von 48 Stunden auf das Betriebsgelände geliefert werden.“ Außerdem verfügen die Technischen Betriebe über ein großes Fass mit Salzsole, die zum Einsatz komme, wenn das Salz besonders gut auf den Straßen haften muss. Bei Glatteis oder besonders hohen Minusgraden werde das Streusalz mit der Sole benetzt, dadurch wirke es auch besser.

Übrigens achten die Mitarbeiter der Technischen Betriebe laut dem Verwaltungsleiter darauf, dass nicht unnötig viel Salz auf den Straßen verteilt wird. „Die genaue Dosierung und die exakte Streusalzmenge wird vorab vom Winterdienstleiter festgelegt. Bei starkem Schnellfall wird vorerst kein Streusalz verwendet, hier wird der Schnee zuerst von den Straßen entfernt. Bei nachlassendem oder aufhörendem Schneefall wird das Streusalz erst dann eingesetzt, wenn keine Flocken mehr vom Himmel fallen“, erklärt er.

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Wie viel Streusalz in einem Jahr verwendet wird, hänge von der Witterung ab. „In milden Wintern werden rund 120 Tonnen Salz verwendet und in eisigen Wintern, wie es zum Beispiel Anfang dieses Jahres der Fall war, werden knapp 450 Tonnen Streusalz ausgebracht“, sagt Daniel Hepfer.

Räumdienst nach Prioritätenliste

Aber nicht nur die Technischen Betriebe sind für den Winterdienst in Radolfzell zuständig. Wie Hepfer erklärt, werden Bundes- und Landesstraßen von den Straßenmeistereien des Bundes und des Landkreises geräumt. Beispiele seien die Haselbrunnstraße, die Zeppelinstraße sowie die Ortsdurchfahrten. „Mit den beiden Straßenmeistereien sind sogenannte Übergabepunkte vereinbart, damit die Hauptverkehrsadern stetig geräumt sind.“

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Die übrigen Straßen werden von den Technischen Betrieben nach einem Straßenplan und einer Prioritätenliste abgefahren, weil bei viel Schneefall nicht alle Straßen gleichzeitig geräumt werden können. „Diese Prioritätenliste der Straßen und Wege wurde in engem Austausch mit dem Fachbereich Tiefbau abgesprochen.“ Höchste Priorität hätten besonders verkehrswichtige Straßen, die zudem Rettungskräften eine schnelle Anfahrt ermöglichen.