Mit einer Umbenennung hat sich das Gremium des bisherigen Behindertenrates für die Zukunft neu aufgestellt. Auf der Gründungsveranstaltung, die jüngst im Bürgersaal des Rathauses stattfand, beschlossen die Mitglieder, sich künftig als Inklusionsrat bezeichnen zu wollen. „Das Thema Inklusion greift weiter als die Arbeit des Behindertenrates“, sagte die Inklusionsbeauftragte Gabi Fezer in der Sitzung.
Volle Teilhabe an der Gesellschaft ist das Ziel
Wie das lateinische Wort inclusio (deutsch: Einschließung, Einbeziehung) schon erahnen lässt, will sich das Gremium in Zukunft noch mehr der Teilhabe und Einbeziehung der Menschen widmen, die bisher aus Gründen einer Behinderung oder sonstigen Einschränkung nicht vollumfänglich an der Gesellschaft teilhaben konnten.
Die Wunschvorstellung ist eine Gesellschaft, in der jeder Mensch akzeptiert und gleichberechtigt ist, unabhängig von seinem Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion, Bildung oder eventuell vorhandenen Behinderungen. Das wurde bei dem Termin deutlich. Als normal gilt hier allenfalls, dass alle Menschen unterschiedlich sind und jeder als Bereicherung angesehen wird.
Faktisch ist man davon heute noch weit entfernt, aber selbst kleine Verbesserungen dienen einem Fortschritt. Der Inklusionsrat wird sich daher für Barrierefreiheit, Inklusion und Teilhabe in Radolfzell stark machen. Oberbürgermeister Simon Gröger, der an der Sitzung teilnahm, freute sich darüber, dass dem Thema nun „ein Gesicht zuzuordnen ist“, wie er sagte. Dafür werde unter anderem eine enge Verzahnung des Gremiums mit dem Gemeinderat und dem Oberbürgermeister selbst sorgen.
Nach den Sommerferien ist ein Workshop geplant
Künftig sollen regelmäßige Treffen und Gespräche stattfinden. Die nächsten Treffen des Inklusionsrates, der gerne noch neue Mitglieder aufnimmt, finden im Mai, September und November statt. Voraussichtlich nach den Sommerferien ist ein Workshop geplant, in dem konkrete Umsetzungsziele des Rates diskutiert und ausgearbeitet werden sollen. In einem Bereich müssen sich die Radolfzeller in jedem Fall noch gedulden: Die Bahn AG hat signalisiert, dass die Barrierefreiheit am Bahnhof nicht vor dem Jahr 2029 umgesetzt wird.