Dem Baumpfleger und Meister des Landschaftsgärtnerei Klaus Lang sträubt es die Haare. Er behauptet: Die Bäume des Säulenahorns entlang an der B33 auf Höhe des Konstanzer Flugplatzes seien so schlecht beschnitten, dass sie vorzeitig absterben. „Die werden nicht mehr alt“, meint er.
Das Landratsamt als zuständige Kreisbehörde hält dagegen: „Die Bäume wurden fachgerecht von Mitarbeitenden der Straßenmeisterei und des Forstamts zurückgeschnitten und auf das Lichtraumprofil angepasst“, heißt es von Sprecher Jens Bittermann auf SÜDKURIER-Anfragen.
Für die Kreisbehörde handelt es sich um einen klassischen Einsatz. „Die Bäume ragten in das Lichtraumprofil der B33 sowie auf das Grundstück des Flughafens.“ Vor etwa 15 Jahren seien die Bäume im Auftrag der Neubauleitung Singen als Ausgleich für die verbreiterte B33 gesetzt worden. Wie viel das damals kostete, dazu habe die Kreisbehörde keine Informationen.
Gärtnermeister ist sicher: Die Bäume werden sterben
Klaus Lang jedenfalls hält es für verantwortungslos, Steuergelder für Pflanzungen auszugeben, und die Bäume dann tot zuschneiden. Dass bei Ahornsorten tatsächlich Vorsicht beim Schneiden geboten ist, darauf weist auch die Fachliteratur hin. Das Scheiden ins alte Holz solle demnach unter anderem vermieden werden.

Der Landschaftsgärtner Lang kritisiert angesichts der Lage an der B33: „Der Baum hat seinen Charakter verloren.“ Die Schnittflächen seien falsch gesetzt und viel zu groß. Der Ahorn werde Schäden von der Sonne davon tragen und durch den Rotpustelpilz. Dieser kann Bäumen des Ahorns tatsächlich gefährlich werden. Laut Fachliteratur sind vor allem Bäume gefährdet, die durch falsche Pflege geschwächt sind, etwa durch Fehler beim Rückschnitt.
Klaus Lang sagt: Niemals hätte man bei einem Ahorn so große Äste wegschneiden dürfen. Man hätte die Bäume sanft jedes zweite Jahr pflegen müssen, und dabei nur kleine Äste beseitigen dürfen. Jetzt umfassten die Schnittflächen große Teile des Stamms. Damit seien die Bäume zum vorzeitigen Absterben verurteilt. Klaus Lang geht so weit, dass er sagt: Es wäre besser, die Bäume gleich zu fällen, als sie einem Siechtum auszusetzen.
Klaus Lang hat sich schon mehrfach öffentlich zu Wort gemeldet, um Missstände im Grünen zu beklagen. So kritisierte er etwa am Seeuferweg in Stromeyersdorf, dass für den damals anvisierten Bau einer neuen Brücke tonnenschwere Materialien an Bäume gelagert und so der Boden verdichtet wurde. Auf diese Weise sei der Wuchs der Pflanzen beeinträchtigt.
Auch die Stadt räumte damals ein, dass es an dieser Stelle Fehler gab. Es seien aber keine andauernden Schäden entstanden. Klaus Lang tritt immer wieder als Kritiker auf, wenn die Natur außer Acht gelassen wird. Er bemerkte unter anderem, dass Privatpersonen bei der Beschneidung von Bäumen die Brutsaison der Vögel nicht immer beachten.