Den eigenen Unrat einfach in die Natur kippen? Für manche Zeitgenossen scheint das in Konstanz ganz normal zu sein. Immer wieder müssen in den Wäldern rund um die Stadt illegale Müllhaufen beseitigt werden, wie die Kreisforstbehörde jetzt mitteilte.
Kochtöpfe, Autoreifen und sogar eine Matratze
So hätten Unbekannte im vergangenen Jahr entlang der Landesstraße 220 zwischen Dettingen und Wollmatingen regelmäßig ihren Hausrat entsorgt. Zu den Hinterlassenschaften zählten unter anderem Kochtöpfe, eine Matratze und Autoreifen. Zuletzt wurde von Mitarbeitern der Behörde auch Abbruchmaterial im Wald gefunden.
„Illegale Müllentsorgung ist ein Thema, das uns ständig beschäftigt“, erklärt Försterin Irmgard Weishaupt vom Forstrevier Konstanz. Betroffen seien unterschiedliche Gebiete – vom Loretto- über den Stadt- bis zum Mainau- und Universitätswald.

Eine Belastung für Umwelt und Allgemeinheit
Von der konkreten Fundstelle hängt ab, welcher Betrieb für die Entsorgung zuständig ist. Fest steht, dass letztlich die Allgemeinheit für den Mehraufwand aufkommen muss, der von wenigen Einzelpersonen verursacht wird. „Die Reinigung muss schließlich bezahlt werden“, so Weishaupt.
Außerdem nähmen Einzelne damit große Umweltschäden in Kauf, nicht zuletzt Verletzungen und Vergiftungen der im Wald lebenden Tiere sowie Kontaminationen des Erdreichs. Speziell Plastikmüll vergrößere – davongetragen durch Wind und Wetter – das Problem der zunehmenden Mengen an Klein- beziehungsweise Mikroplastik in der Umwelt.
Auf einen weiteren Aspekt weist Benedikt Brüne von der Stadtverwaltung hin: „Nur korrekt entsorgte Abfälle können recycelt werden.“ Dafür gebe es auch das Online-Abfall-ABC der Stadt, das über zahlreiche Schlagworte den richtigen Entsorgungsweg angebe.
So könnten Kochtöpfe und Matratzen aus Konstanzer Haushalten statt im Wald kostenfrei auf einem der vier Wertstoffhöfe entsorgt werden. Wer illegal Müll im Wald ablade und dabei beobachtet wird, müsse dagegen mit einer Anzeige bei der Polizei rechnen.