Erst wollte er nicht aussteigen, dann legte er sich mit den Bundespolizisten an – für einen 52-Jährigen hat sich die Reise mit der Schwarzwaldbahn am Dienstagabend, 31. Januar, auf dem Bahnhof Konstanz auf unschöne Weise verlängert.
Wie die Bundespolizeiinspektion Konstanz mitteilte, hatte die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn die Beamten über eine nicht ansprechbare männliche Person in dem Regionalexpress aus Karlsruhe mit Endstation in Konstanz informiert. Erst nach mehreren Ansprachen durch die eingesetzten Beamten reagierte der offensichtlich betrunkene 52-Jährige, verweigerte jedoch Angaben zu seiner Person und den Reiseabsichten.
Der Aufforderung, den Zug zu verlassen, folgte er nicht und versuchte stattdessen, sich zur Zugtoilette zu begeben. Als die eingesetzte Streife ihn deshalb festhielt und aus dem Zug begleitete, sperrte sich der Mann und versuchte, sich aus dem Griff zu lösen.
„Wegen seines anhaltenden Widerstands und der zunehmenden Aggressivität musste er am Bahnsteig zu Boden gebracht und vorübergehend fixiert werden“, schildert die Bundespolizei den Einsatz weiter. Danach sei es zu mehreren Beleidigungen und Bedrohungen sowie zu gezielten Tritten in Richtung der Beamten gekommen.
Einer der Tritte habe eine Bundespolizistin an der Hüfte getroffen – Verletzungen zog sie sich dabei allerdings nicht zu. Mit Unterstützung einer zweiten Streife sei der Mann zur Dienstelle gebracht worden. Auch während der Fahrt habe es Trittversuche und Beleidigungen gegen die Beamten gegeben.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen – darunter eine Blutentnahme – wurde der Mann am späten Abend schließlich wieder entlassen. Die Bundespolizeiinspektion Konstanz ermittelt nun wegen des Verdachts eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, der Beleidigung sowie der Bedrohung.