Die Imperia dreht sich Tag und Nacht am Konstanzer Hafen. Und eigentlich fristet das Wahrzeichen kein Schattendasein. Nachts sind eigentlich Scheinwerfer auf die Statue gerichtet. Doch zwischenzeitlich gingen bei ihr die Lichter aus. Seit Dienstag, 6. Juni, wird die neun Meter hohe Konzil-Kurtisane wieder beleuchtet. Die Imperia ist wieder in ihrer ganzen Pracht zu sehen.

Wie kam es dazu? Der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Gas- und Energiekrise hat die Stadtverwaltung und die Konstanzer Bäderbetriebe im Winter zum Umdenken gebracht und zur Sparsamkeit gezwungen. Nicht nur die nächtliche Beleuchtung mehrerer Wahrzeichen wurde vorübergehend ausgeschaltet, auch die Heizungen und das Warmwasser in Verwaltungsgebäuden und Schulen wurden runter- und abgedreht.

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Wahrzeichen ohne Beleuchtung sparen tausende Euro ein

Wie viel konnte durch die Maßnahmen, die im Spätsommer 2022 umgesetzt wurden, denn nun eingespart werden? In einer Pressemitteilung der Stadt Konstanz heißt es dazu: „An den Konstanzer Schulen konnten im Vergleich zum Jahr 2021 in der Heizperiode 2022 im Schnitt 18 Prozent Gas (1.236.831 kWh) eingespart werden.“

Was hat es gebracht, dass die Imperia nicht mehr dauerhaft erstrahlte? Das habe durchaus einen Effekt gehabt, erklärt Elena Oliveira, Pressesprecherin der Stadt, auf SÜDKURIER-Nachfrage. Wie viel dieses unbeleuchtete Wahrzeichen einsparen konnte, lasse sich nicht genau ermitteln, da dies auf „mehrere Sehenswürdigkeiten hochgerechnet“ wurde. Oliveira erklärt: „Die Einsparungen aller Abschaltungen belaufen sich auf circa 168.000 Kilowattstunden.“ Damit seien zusammengerechnet 67.200 Euro.

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Noch größer ist die Ersparnis bei Verwaltungsgebäuden. Hier seien 31 Prozent beim Gas (760.000 kWh) und zwölf Prozent Strom (107.000 kWh) weniger verbraucht worden. „Besonders viel Heizenergie konnte im Rathaus (minus 42 Prozent), in den Verwaltungsgebäuden Laube (minus 38 Prozent) und Torkel (minus 33 Prozent) sowie in der Stephansschule (minus 31 Prozent) eingespart werden“, teilt die Stadt mit.

Hat das Frieren im Schwaketenbad auch Geld und Energie eingespart? „Ja, hat es“, sagt Teresa Gärtner, Pressesprecherin der Stadtwerke Konstanz. Die Wassertemperatur wurde im Winter in den Sportbecken des Bades von 27 auf 26 Grad gesenkt. „Das bringt eine rechnerische Einsparung von etwa fünf bis zehn Prozent. Da das Schwaketenbad 2022 neu eröffnet wurde, ist kein Vergleich mit Vorjahren möglich“, sagt Gärtner.

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Das wirft eine weitere Frage auf: Werden im kommenden Winter wieder die Heizungen runtergedreht und die Lichter ausgeschaltet? Die Stadt Konstanz hat darüber noch nicht entschieden. Bei der Bädergesellschaft sieht es anders aus. Schwimmer müssen tapfer sein: Ja, die Temperatur im Schwaketenbad wird bei 26 Grad bleiben.