„Kennt man hier überhaupt noch jemanden?“ – das ist die Frage, die sich viele auf diesem Campus-Festival stellen. Dazu später mehr, erst mal der Reihe nach. Das Campus-Festival bekommt dieses Jahr viel frischen Wind auf die Bühnen. 30 von 49 Künstlern sind Newcomer oder kleinere Künstler. In diesem Hinblick ist die Frage, ob man überhaupt noch jemanden kennt, durchaus berechtigt.
Während die Veranstalter viele sogenannte Headliner auf die Hauptbühne eingeladen haben, treten auf den drei Nebenbühnen kleinere Künstler und Newcomer auf. Berq, Liska, Mele und Futurebae sind bisher noch weitgehend unbekannte Namen – und doch ist die Perfomance auf der Bühne beeindruckend. Die Lieder gehen unter die Haut und bleiben in den Ohren.
Felix Berq, 18 Jahre alt, aus Hamburg, war bisher nur Vorband bei größeren Künstlern wie Ennio und Schmyt und bekommt auf dem Campus-Festival eine seiner ersten Möglichkeiten alleine aufzutreten. Mit seinen bisher einzigen zwei veröffentlichten Songs sagt er: „Ich habe bisher wenige Lieder und muss heute aber ganz viele spielen. Das kann nur witzig werden.“ Dann überrascht er sein Publikum mit drei weiteren unveröffentlichten Songs, die für viel Aufsehen unter der Menge sorgen, in der nicht nur einige seiner Fans, sondern auch viele neue Interessierte zusammengekommen sind.

Momente wie diese bieten den kleineren Künstlern eine große Chance, ihre Reichweite zu vergrößern und weitere Menschen mit ihrer Musik zu begeistern. Dieses Jahr geht es vielen Künstlern wie Berq, denn einige von ihnen haben hier auf dem Campus-Festival eines ihrer ersten Auftritte vor großem Publikum bekommen.
Sie sind überwältigt von den vielen Zuhörerinnen und Zuhörern. Die grüne Wiese ist randvoll. Vor allem dort entstehen schöne, intime Momente mit den Künstlern. Edwin Rosen bittet das Publikum sogar, die Handys kurz in den Hosentaschen zu lassen, um den Moment ganz ungestört zu genießen.
Mittendrin statt nur dabei
Trotz der Menge ist es auch familiär: Bei der Band Blond, hat einer der Bandmitglieder Geburtstag und darf ein Geburtstagsständchen von über 2000 Leuten auf einer der Nebenbühnen genießen. Solche Momente bleiben jedem Zuhörer in Erinnerung und tragen zu der angenehmen Atmosphäre des Campus-Festivals bei. Damit hält das Campus-Festival den Charakter der Anfangsjahre aufrecht, in denen regionale und studentische Bands ihre Talente zeigen konnten.

Die Hauptbühne ist durchgehend mit großen Publikum gefüllt und Ski Aggu, ein deutscher, mittlerweile sehr bekannter Künstler, sagt: „Ich dachte ich spiele hier heute mal vor ein paar hundert Leuten. Mit so einem krassen Publikum hab ich jetzt nicht gerechnet“. Er genießt den besonderen Auftritt mit seinem Publikum und verteilt Weißwein in der Menge.

Auch die Leoniden sind begeistert von der Menge an Menschen, die mit voller Freude auf dem Festival- Gelände zu ihrer Musik tanzt: „ Konstanz ist fucking insane!“, sagt Sänger Jakob Amr und lässt sich daraufhin auf den Armen der Menschenmenge tragen.

Die Headliner sind und bleiben die Highlights auf dem Festival und doch werden dieses Jahr viele Menschen von dem stimmlichen Potential der kleineren Künstlern positiv überrascht! Gerade bei diesen Künstlern macht die Unterstützung von ihren Fans und Musikliebhabern ihren Erfolg aus.
Durch das Streamen ihrer Musik, den Besuch von Konzerten oder Festivals wie diesem und das Teilen ihrer Songs in sozialen Medien, können die Fans dazu beitragen, dass diese aufstrebenden Talente gehört werden und weiterhin hochwertige Musik produzieren.
„Kennt man hier überhaupt noch jemanden?“ Um zur Anfangsfrage zurückzukommen: Ja, nach diesem tollen Wochenende kennt man hier auf jeden Fall viele tolle Bands und Leute! Und mein Fazit lautet: Also Weiterhin Augen und Ohren offenhalten, denn wer weiß, welcher aufstrebende Star als nächstes die Campus-Bühne betritt und die Herzen der Zuhörer erobert!