Auf Klein Venedig soll unter anderem die Jugend einen Platz haben. Die Theken und Liegestühle der See-Oase wollen eine Anlaufstelle bieten, ebenso die Plätze mit Grills, Tischtennis und Volleyball. Doch jetzt wurde das Oktoberfest-Zelt auf Klein Venedig für die Unterbringung von bis zu 480 Flüchtlingen ausgebaut.
Diese haben Ruhebedürfnisse und leben bereits unter erschwerten Umständen in einer Leichtbauhalle, einer Art Großzelt. Ist dies das Aus des Platzes zum Grillen, Feiern und Ausspannen auf dem Gelände Klein Venedig? Keineswegs, sagt der Sprecher der Stadtverwaltung Konstanz, Walter Rügert.
Denn die Flüchtlinge sollen nach ihrer Auskunft „lediglich“ bis Ende Mai auf Klein Venedig bleiben, also „nur bis Beginn der Sommersaison“. Weiter bemerkt er: Es seien keine Konflikte zu erwarten. Danach stünden andere Unterkünfte bereit.
Wo? Rügert betont, das Landratsamt betreibe diese, er wisse aber, dass am Vorstauraum für Lastwagen im Industriegebiet eine Leichtbauhalle errichtet werde. Und bis dahin? Walter Rügert schreibt auf Anfragen: „Das Nebeneinander von Geflüchteten und möglicherweise feiernden Jugendlichen erfordert eine gewisse gegenseitige Rücksichtnahme.“
Und weiter: Die Grills auf dem Platz könnten jederzeit genutzt werden, da sie weit abseits der Leichtbauhalle stehen. „Generell können wir festhalten, dass das große Zelt auf dem geschotterten Festplatz steht und die Freizeitbereiche am Ufer weiterhin nutzbar sind.“

Tatsächlich waren diesen Winter schon bei den ersten warmen Sonnenstrahlen Menschen auf den Grillplätzen in Konstanz unterwegs. Auf Klein Venedig stehen die Notunterkunft für Flüchtlinge und die Plätze zum Sitzen, Grillen sowie Volleyballspielen sehr nahe.
Bleibt die Frage, ob Feiernde mehr Rücksicht nehmen, wenn sie sich in der Nachbarschaft von Flüchtlingen in einer Leichtbauhalle aufhalten. Am Herosépark kam es in der Vergangenheit vor allem wegen Lärms immer wieder zu Konflikten mit Anwohnern.