Der berühmte schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King hielt 1963 beim Marsch auf Washington die Rede „I have a dream“, die Geschichte schreiben sollte. Er forderte Gleichbehandlung von schwarzen und weißen Amerikanern. Was hat sich seither getan? George Floyd starb am 25. Mai 2020 in Minneapolis, nachdem ein Polizist minutenlang sein Knie auf den Hals gedrückt hatte. Sein Todeskampf soll fast neun Minuten gedauert haben.

Das macht viele Menschen wütend, auch in Konstanz. Unter dem Slogan „Black Lives Matter„ (Schwarze Leben zählen) gingen am Samstag am Münsterplatz über 1000 Menschen (laut Veranstaltern) auf die Straße. Sie prangerten bei einer Kundgebung Rassismus an und Betroffene erzählten ihre Erfahrungen am offenen Mikrofon.
Es geht nicht nur um Amerika
Dabei wurde klar: Hier geht es nicht nur um Amerika. „Es waren etwa fünf bis sechs Reden, vor allem von People of Color, Themen waren Alltagsrassismuserfahrungen in Konstanz„, teilt das offene antifaschistische Treffen Konstanz (OAT) mit, das die Kundgebung auf dem Münsterplatz unterstützt hat.
Initiiert wurde sie laut OAT von Betroffenen, mitgemacht haben unter anderem die Seebrücke Konstanz, das Cafe Mondial und Amnesty International Konstanz.

Die Themen seien vielfältig gewesen: Von abgelehnten Härtefallanträgen über rassistischen Umgang von deutschen Behörden im Asylverfahren und das Sterben an der EU-Außengrenze bis hin zur rassistischen Polizeikontrollen im Konstanzer Grenzgebiet.

Auch Morde der deutschen Polizei seien Thema gewesen, aber auch der Umgang von Behörden und Medien. Stichwort NSU, dessen schlimme Taten zunächst als „Dönermorde“ bekannt wurden.
Nur einen Tag lang Werbung gemacht
Laut Unterstützern hätte man nur einen Tag zum Bewerben der Veranstaltung gehabt, es sei vor allem über Facebook gelaufen.

Dass über 1000 Leute gekommen sind, zeigt wie stark das Thema berührt.
Am selben Tag gab es noch eine weitere Versammlung im Konstanzer Stadtgebiet, an der etwa 100 Personen teilnahmen (eigene Schätzung).

Im Stadtgarten demonstrierten Menschen gegen die Corona-Politik der Bundesregierung, gegen eine Impfpflicht und für die Grundrechte.