Ein Moderiese kommt nach Konstanz, und das an prominente Stelle: Das Unternehmen Zalando kennen die meisten Menschen als Internetversand, in dessen schriller Fernsehwerbung junge Frauen laut kreischend ihre Päckchen an der Wohnungstür entgegennehmen. „Schrei vor Glück!“, lautet das Motto am Ende der Spots.
Was viele nicht wissen: Zalando verkauft seine Produkte seit einiger Zeit auch in Outlet-Geschäften. Fünf sind es – in Berlin, Frankfurt, Köln, Leipzig und Hamburg. Diese Zahl soll sich in den kommenden beiden Jahren mehr als verdoppeln, Konstanz wird ein Standort.
„Kundenmagnet“ ist das Stichwort
Wenn auch nicht gerade schreiend, aber doch glücklich, hat nun die Sparkasse Bodensee verkündet, dass ab Herbst 2020 einer der sechs neuen Zalando-Läden in der Hauptstelle an der Konstanzer Marktstätte zuhause sein wird. „Die Sparkasse ist sich sicher, dass damit ein weiterer Kundenmagnet in Konstanz einzieht“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Kundenbereich der Sparkasse bleibt
Den Befürchtungen, dass die Sparkassen-Kunden unter dem großen neuen Geschäft leiden werden, tritt Pressesprecher Wolfgang Aich entgegen. „Der Kundenbereich wird an der Marktstätte nach dem Umbau mit etwa 2000 Quadratmetern auf einer genau gleich großen Fläche sein wie der Kundenbereich nach dem Umbau in der anderen Hauptstelle in Friedrichshafen.“ Was diesen Teil des Gebäudes angeht, sei gemeinsam mit den Mitarbeitern ausgearbeitet worden, wie die Räume später einmal aussehen werden.
Zalando wird mit seinem Geschäft in den Innenhof des Gebäudes ziehen und sein Sortiment, das aus Bekleidung, Schuhen und Accessoires von rund 2000 Marken besteht, dort präsentieren. Die Räumlichkeiten werden auf zwei Stockwerken mit insgesamt rund 1200 Quadratmetern in dem Teil des Hauses sein, wo zuletzt das Büro der Konzilstadt war.

Der sogenannte Outlet-Store wird einer von sechs neuen sein, neben Konstanz kommen bis 2020 Geschäfte in Münster, Stuttgart, Hannover, Mannheim und Ulm hinzu.
Aber: Warum Konstanz?
„Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass eine gute Mischung aus großen Städten, Städten mit viel Potenzial für den Einzelhandel und die geografische Lage, also zum Beispiel dem Einzugsgebiet, die richtige Strategie für uns ist“, sagt Dorothee Schönfeld, Geschäftsführerin der Zalando Outlets, in einer Mitteilung des Unternehmens zu den neuen Standorten.
„Die Zalando-Outlets ergänzen andere Angebote der Zalando-Plattform strategisch sinnvoll. So verkaufen wir in den Outlets Ware, die wir im Onlineshop nicht mehr anbieten können. Es kann zum Beispiel sein, dass nur noch vereinzelte Größen vorhanden sind, es sich um Ware aus der Vorsaison handelt, oder ein Knopf fehlt.“
Neue Arbeitsplätze
An der Marktstätte werden Arbeitsplätze entstehen. Für seine neuen Geschäfte suche Zalando „immer etwa 55 bis 60 Mitarbeiter“, erklärt Janis Plichta, der Manager des Berliner Outlet-Stores.
Die Namen von weiteren künftigen Mietern des Sparkassengebäudes konnte Pressesprecher Aich noch nicht nennen. Nur so viel: „Wir sind für alle Flächen mit Mietern in guten Verhandlungen. Sobald die Verträge in trockenen Tüchern sind, können wir in die Endplanung gehen.“ Wenn alle Genehmigungen erteilt, die Pläne fertig seien und der Generalunternehmer feststünde, ginge alles ganz schnell, fährt Aich fort. Er rechnet mit dem Beginn der Umbauarbeiten im Herbst 2019.