Klaus Wilsrecht-Zahn wohnt in der Mainaustraße in Allmannsdorf. Sein Haus liegt nur drei Meter Luftlinie von der Hauptstraße entfernt. Er empfinde den Verkehr als Lärmbelästigung, sagt er. Wilsrecht-Zahn schätzt, dass die meisten Autofahrer das Tempolimit von 50 Stundenkilometern nicht einhalten.
Dabei beschloss die Stadtverwaltung bereits am 17. Juli 2018 ein Lärmschutzkonzept an Hauptverkehrsstraßen. Das Ziel: den Lärm und Schadstoffausstoß reduzieren und Fahrbahnbeläge sanieren.
Im Lärmaktionsplan wurden Schwerpunkte für vier Bereiche ausgewiesen. Dazu zählt auch die Mainaustraße zwischen Bettengasse/Staader Straße bis Egger Straße/Zur Allmannshöhe. Hier gilt bislang immer noch Tempo 50, obwohl die Lärmschutzzone eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern vorsieht.

„Seit drei Jahren bin ich in Kontakt mit der Stadt wegen dieser 30er Zone und werde immer wieder vertröstet“, sagt Wilsrecht-Zahn.
Seine jüngste Anfrage an die Stadt ist inzwischen sechs Monate her. Diese nannte als Grund für die Verzögerung, dass die Ampeln umprogrammiert werden müssen. „Ich hab mal vor zwei Monaten Siemens-Mitarbeiter an den Ampeln gesehen, die 30er Schilder wurden aber nach wie vor noch nicht aufgestellt.“

Weshalb gilt in der Mainaustraße immer noch Tempo 50? Die Stadt begründet das so: „Die Verkehrsrechner und die Ampeln müssen noch aufeinander abgestimmt werden“, sagt Walter Rügert, Pressesprecher der Stadt Konstanz. An den Verkehrsrechnern sind die Ampeln für Auto- und Busverkehr sowie für Fußgänger angeschlossen. Es müsse erst eine Firma beauftragt werden, die den Verkehr aufeinander abstimmt. Das Regierungspräsidium sei daran beteiligt. Die Umstellung sei ein großer Eingriff ins System.

Bis wann die Geschwindigkeitsreduzierung an dieser Stelle umgesetzt wird, ist noch unklar. „Die Stadt arbeitet an einer Lösung, aber die Verwaltung hat noch keinen festen Termin“, erklärt Rügert.
Ein weiterer Grund für die Verzögerung sei laut Oberbürgermeister Uli Burchardt ein Krankheitsfall im Regierungspräsidium. Dies teilte er bereits auf Anfrage der CDU-Fraktion in der Gemeinderatssitzung vom 31. Januar 2019 mit. Burchardt hoffe, dass im Laufe des Februars mit einer Entscheidung zu rechnen sei, damit die Umsetzung rasch erfolgen könne.
Es bleibt also abzuwarten, wann die Anwohner mit einer Verbesserung ihrer Situation rechnen können.