Bernhard Hansen kommt vom anderen Zipfel der Republik – aus Flensburg. Seit rund 30 Jahren wohnt er in Konstanz, vor sieben Jahren zog er in die Litzelstetter Straße. Hier befindet sich auch die Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin und Energetische Informationsmedizin des Heilpraktikers.
Bernhard Hansen ist der Besitzer jenes Wohnmobils, an dessen Windschutzscheibe vor wenigen Wochen ein Zettel hing mit der Aufforderung, bitte woanders und nicht hier, in der Litzelstetter Straße, zu parken.

"Das kam jetzt schon öfter vor", erzählt er. Anonym. Der SÜDKURIER berichtete darüber:
Bernhard Hansen machte sich schlau bei der Polizei und antwortete ebenfalls per Zettelnachricht, die er auf seinem Armaturenbrett platzierte – allerdings waren hier sein Name und seine Adresse zu lesen. Klein gedruckt, aber immerhin doch zu lesen. Sowohl Polizei als auch Stadtverwaltung sehen nichts Ungesetzliches daran, dass Bernhard Hansen sein Mobil auf einem öffentlichen Parkplatz abstellt – sofern es nicht länger als zwei Wochen unbewegt dort steht. Was auch nicht vorkommt.

Nun meldete sich der sympathische Nordmann beim SÜDKURIER. „Ich habe gar keinen Grund, anonym zu bleiben“, sagt er. „Außerdem steht hinten auf dem Fahrzeug meine Homepage. Das Wohnmobil ist mein Fahrzeug, mit dem ich ständig unterwegs bin auf Kongressen oder Seminaren.“ Sein fahrendes Hotel sozusagen. Bevor er sich das Wohnmobil zulegte, hatte er rund 7000 Euro Hotelkosten pro Jahr. "Und da ich ja auch als Ernährungsberater unterwegs bin und mich dementsprechend auch selbst ernähre, habe ich meine Küche mit meinen Lebensmitteln immer dabei."

Er wundert sich, warum die Nachbarn nicht direkt auf ihn zugekommen sind, sondern den Weg mit dem anonymen Zettel gesucht haben. „Wir können doch miteinander reden“, erklärt er. „Außerdem habe ich ja schon ganz vorne geparkt und nicht direkt vor der Haustür der Anwohner.“
Immerhin: Seither hat sich eine Familie aus der Bildwiese per Mail bei ihm gemeldet und Bernhard Hansen auf ein Getränk zum nachbarschaftlichen Plausch eingeladen. Vielleicht trägt die Geschichte ja dazu bei, dass zumindest hier rund um die Litzelstetter Straße in Zukunft offener miteinander umgegangen wird.