50 Bäume fallen und ein reicher Investor aus der Schweiz ist Schuld daran, weil er ein Hotel für die oberen Zehntausend bauen möchte. Wow, mehr Aufregung geht in Konstanz nicht. Dabei sind weniger Aufregung und mehr Sachlichkeit angebracht.

Darum scheint es aber – bei allem Respekt für die durch eine Bürgerinitiative binnen weniger Tage gesammelten knapp 1200 Unterschriften – längst nicht mehr zu gehen.

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Es geht um mehr, um ein vermeintliches Entscheiden der Stadtverwaltung an den Bürgern vorbei. Auch wenn sich deren Vertreter diese Woche während der Bürgerfragestunde auf eine mehr als einstündige Diskussion eingelassen haben – und den Rahmen dieser Fragestunde weit sprengten.

Es wird gebaut, weil gebaut werden darf

Doch warum wird am Büdingen-Areal ein Hotel gebaut, warum werden dafür Bäume gefällt? Weil darauf seit mehr als drei Jahrzehnten ein Recht besteht. Das Grundstück ist in Privatbesitz und wurde an Hotelinvestor Hans Jürg Buff verkauft.

Im Rahmen des Bebauungsplans und auf Basis der Baugenehmigung – auch sie ist bereits 27 Jahre alt – kann er dort bauen was er will. Theoretisch auch ein Hotel, das fast doppelt so viele Zimmer hätte als das jetzt geplante. Und zwar jetzt und sofort. Der Spielraum der Stadtverwaltung: nahe Null, wenn sie nicht mit einer Millionenklage überzogen werden will.

Damit könnten all die hochemotional geführten Diskussionen und Unterschriften-Sammlungen der vergangenen Wochen und Monate beendet sein: Buff darf, Buff kann, Buff wird.

Nicht vergessen: Ohne Hotelbebauung wäre der Park wohl weiter verschlossen

Wenn sich die Bürger der Initiative einer "lebenswerten Stadt" verschreiben – und gemäß ihres Namens tun sie das – dann sollten sie auch die Frage beantworten: Wird Konstanz lebenswerter, wenn der Park an der Seestraße für alle Zeiten geschlossen bleibt oder wenn er für die Bürger geöffnet wird? Denn Letzteres sieht der Freiflächenplan als Teil des Genehmigungsverfahren für das Hotel vor.

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