SK

Bürger und Mitglieder des Vereins Bürgerpark Büdingen wollen nicht locker lassen: Sie stehen dem Bauvorhaben eines Schweizer Investors äußerst kritisch gegenüber und wollen sich wehren. Sie fürchten bei der Bebauung des Büdingen-Areals mit einem Hotel große Nachteile für die Umgebung. Zudem stellen sie die Frage, wem das Projekt nützen soll.

Dies ist laut einer Pressemitteilung Tenor eines selbst organisierten Informationsabends. Dem Abend vorausgegangen war ein Brief des Baurechtsamts an Anwohner mit der Information über die Bauvoranfrage des Investors. Dieser plant ein Luxus-Gesundheitshotel auf dem Areal samt einer 406 Quadratmeter großen Suite und auf dem Dach ein Hubschrauberlandeplatz für An- und Abreise von Promis und Politiker. Etwa 100 Personen haben über die Pläne diskutiert, geht aus einer Pressemitteilung hervor. Ihnen stoßen andere Volumina als die im Bebauungsplan festgesetzten sauer auf, ebenso der Landeplatz. Mehr Lärm, weniger Parkplätze an der Glärnischstraße, die allgemeine Verkehrsführung im Quartier sind einige strittige Punkte.

Im Unklaren blieben die Anwesenden laut der Pressemitteilung über Beginn und Ende der Bauzeit, Umweltverträglichkeit, aber auch über die Finanzkraft des Investors, damit am Ende keine Bauruine auf dem wertvollen Gelände steht. Sie befürchten, dass "durch eine mögliche Änderung des bestehenden Bebauungsplans das Büdingen-Areal zu einem Spekulationsobjekt werden könnte". Aktuell läuft die Bewertung der Bauvoranfrage durch das Baurechtsamt. Bürger und Bürgerparkverein sind sich einig, dass möglichst viele Anrainer im Rathaus ihre Bedenken gegen das Vorhaben vorbringen sollen.

Eines der schönsten Grundstücke in der Stadt: Das Büdingen-Areal an der Seestraße war bis 1971 Standort des Privatsanatoriums von Dr. ...
Eines der schönsten Grundstücke in der Stadt: Das Büdingen-Areal an der Seestraße war bis 1971 Standort des Privatsanatoriums von Dr. Büdingen. Im nördlichen (im Bild oberen) Teil will ein Schweizer Investor ein Luxus-Gesundheitshotel bauen. | Bild: Jörg-Peter Rau

Sie denken darüber nach, einen Verwaltungsrechtler zu engagieren. Er soll die formale Richtigkeit des Verfahrens prüfen. Zudem wollen die Engagierten Unterschriften sammeln: "Nach unserer Auffassung sind die Nutznießer jedenfalls nicht die Bürger der Stadt Konstanz." Der Bebauungsplan schreibt vor, dass der Park für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Dies sieht der Entwurf wohl vor.

Die Bürger hatten das Vorgehen des Baurechtsamts kritisiert. Sie waren irritiert, dass Anlieger Einsicht in eine Bauvoranfrage nehmen dürfen, obwohl das Amt zeitgleich die Weitergabe aus datenschutzrechtlichen Gründen verneint habe. Dies betrifft die direkte Weitergabe, aber nicht einen personalisierten Zugang online und im Rathaus. Zudem, so die Bürger, habe der Versand der Informationsbriefe an Hausverwaltungen unnötig zu Verzögerungen geführt. Die Pressestelle des Rathauses betont auf Anfrage hierzu, dass dieser Weg der schnellere sei. Andernfalls hätte gerade in Wohnblocks jeder Bewohner einzeln ausfindig gemacht werden müssen. "Es liegt dann aber natürlich auch in der Verantwortung der Hausverwaltungen, die Eigentümer zu informieren", so die Pressestelle.

Rückmeldung an den Autor geben