Die geplante Bebauung der Jungerhalde Nord mit Pflegeheim, Kindertagesstätte sowie Wohn- und Gewerberäumen in der Kirchgasse ist einen Schritt weitergekommen. Der Technische Ausschuss stimmt dem Entwurf des Bebauungsplans zu. Es folgt nun die öffentliche Beteiligung, bei der Einwände gegen das Vorhaben vorgebracht werden können. Den Vorschlag von Bürgern und Mitgliedern des Ausschusses, für die Neubauten in der Jungerhalde eine Tiefgarage anzulegen, wies der Bauherr, die Wohnungsbaugesllschaft Konstanz (Wobak), aus Kostengründen zurück. Ob das von Bürgern geforderte Stangengerüst gestellt wird, um sichtbar zu machen, wie hoch die Bauten fürs neue Pflegeheim werden, ist noch offen.
In der Sitzung sagte Ulrich Eppler, Leiter der technischen Abteilung bei der Wobak, der Aufbau eines solchen Gerüsts sei erst jetzt, nach Rodung des Baugeländes, möglich. Das Gerüst könne gestellt werden, aber die Gebäudehöhe von bis zu 11,50 Metern könne nicht reduziert werden. Das dreigeschossige Pflegeheim mit fünf Wohngruppen, die insgesamt bis zu 60 Personen aufnehmen können, solle entsprechend dem Siegerentwurf im Planungswettbewerb gebaut werden. Wegen vorgeschriebener Mindesthöhen nach den Richtlinien für Arbeitsstätten gebe es keinen Spielraum für eine Reduktion der Gebäudehöhe, heißt es in der Stellungnahme der Stadt Konstanz zu kritischen Nachfragen von Bürgern. Diese weisen auf die Dimension des Pflegeheims im Verhältnis zur Wohnbebauung hin. Sie fürchten, der Neubau werde zum Fremdkörper im Quartier.
Auch die Pläne, entlang der Jungerhalde neue Parkplätze zu schaffen, stoßen bei Bürgern auf Kritik. Die einen bemängeln, es würden viel zu wenige Stellplätze eingeplant, andere sehen den falschen Platz für Parkraum. Sie sagen, in der Jungerhalde seien bisher bewusst wenige Stellplätze ausgewiesen worden. Nach den vorliegenden Plänen soll die Jungerhalde Parkplätze fürs Pflegeheim, den Kindergarten und die Mehrzweckhalle aufnehmen. Teilweise werden die Stellplätze aber nur dorthin verlagert. Denn es ist vorgesehen, den Parkplatz in der Sepp-Biehler-Straße aufzugeben. Ziel ist es, den Bereich Schule und Kindertagesstätte vom Parksuchverkehr frei zu halten. Im Technischen Ausschuss regten CDU-Stadträtin Sabine Feist und ihr FGL-Kollege Peter Müller-Neff an, die Stellplätze in eine Tiefgarage zu verlegen. Wobak-Vertreter Eppler wies darauf hin, dass dies den Kostenrahmen sprengen würde. Zudem würden von Besuchern Stellplätze in der Tiefgarage nicht angenommen. Stadtrat Jürgen Ruff (SPD) stellte fest: "Wir müssen in den sauren Apfel beißen." Wegen der Stellplätze dürfe das Projekt nicht gefährdet werden. Konstanz benötige dringend neue Pflegeplätze.
Der Flächenplan:
In der Jungerhalde ist ein Pflegeheim mit 60 Plätzen geplant. Dazu werden 3300 Qudratmeter bebaut. Geplant ist auch eine Kindertagesstätte für 132 Kinder im Alter von vier Monaten bis sechs Jahren. Alternativ könnte auch ein Haus fürs Altenwohnen mit 36 Wohnungen entstehen. In der Kirchgasse sollen 29 Wohnungen für Familien oder Senioren entstehen, zudem Gewerbe auf rund 300 Quadratmetern. Der Verkehr soll über die Jungerhalde und die Bettengasse fließen. Um mehr Platz in der Kirchgasse zu schaffen, regen die Planer an, zu prüfen, ob es sinnvoll ist, Stellplätze von dort in die Jungerhalde zu verlagern oder mit den Wohnbauten Tiefgaragen anzulegen. (rin)