Nach langem Zaudern und Ringen hat der Gemeinderat von Hohenfels in seiner jüngsten Sitzung eine Standortempfehlung für einen Mobilfunkmasten beschlossen. Diese basiert auf den Ergebnissen eines unabhängigen Immissionsgutachtens. Der Gemeinderat stimmte für Josenberg bei Kalkofen. Die genaue Stelle ist jedoch noch nicht definiert. Laut Bürgermeister Florian Zindeler wird die Position des Masten wohl in der Nähe des Hochbehälters sein, da der Standort eine Zufahrt benötige, um das Fundament bauen zu können. Der Standort wird jedoch erst realisiert, wenn sich Eigentümer und Telekom einigen können und die Wirtschaftlichkeitsprüfung passt.
Strahlungsärmste Variante gewünscht
Schon im Sommer 2020 hatte die Gemeinde mit dem Münchener Ingenieurbüro Funktechanalyse, Hans Ulrich, Kontakt aufgenommen. Dieser nahm eine neutrale Untersuchung vor und erstellte ein Immissionsgutachten und damit eine eindeutige Empfehlung für mehrere mögliche Standorte innerhalb der Gemeinde Hohenfels. Dieses Gutachten dient als Werkzeug für eine objektive Entscheidung, mit der die Gemeinde sich seit langer Zeit sehr schwer tat. Denn Gemeinderat und Gemeindeverwaltung sind gemeinsam intensiv bestrebt, nach den strahlungsärmsten Varianten für Mobilfunkmast-Standorte in Hohenfels zu suchen.
Falls von der Gemeinde keine Standorte vorschlagen werden würden, würde es der Deutschen Telekom frei stehen, eine Alternative auf dem freien Markt zu suchen. Dies könnte bedeuten, dass möglicherweise sogar ein Standort auf einem Dach inmitten der Wohnbebauung ausgewählt werden könnte – hinsichtlich der Strahlungsimmission eine sehr ungünstige Alternative.
Diese hatte Hans Ulrich sogar als Vergleichsmessung gemacht, mit dem Ergebnis einer um 70 Prozent höheren Strahlenbelastung als auf dem Josenberg. Von dort aus ist die Strahlungsimmission geringer, der Mast stünde statt auf freier Fläche im Wald und die Versorgung wäre auch in Richtung Selgetsweiler gut.
Gemeinde soll bei Gesprächen dabei sein
Florian Zindeler betonte, dass man mit der Entscheidung für den Liggersdorfer Mobilfunkmast-Standort auf dem Josenberg dem „Wildwuchs entgegenwirke“, dass nämlich die Deutsche Telekom eine Entscheidung ohne Mitsprache der Gemeinde träfe, was die denkbar schlechteste Alternative sei. Die Räte waren sich aber darin einig, dass man auch künftig unbedingt versuchen sollte, bei allen Gesprächen hinsichtlich des Standortes dabei zu sein, auch wenn man nicht Pächter sei.
Gemeinderat Karl Schmid (FUW) sagte: „Ich bitte darum, dass die dem Gutachten zugrunde gelegte Strahlungsintensität auch so eingehalten wird. Es hat ja sonst keinen Sinn, ein Gutachten zu erstellen um Strahlung zu minimieren. Der Anbieter möge sich bitte daran halten.“ Schmid regte sogar an, vertraglich festzuhalten, dass die Werte eingehalten werden. Das hielt Florian Zindeler aber für schwierig, da es nicht die Gemeinde sei, die einen Vertrag unterzeichne. Er sagte jedoch, dass man die Einhaltung der Werte im Dialogverfahren mit der Deutschen Telekom auf jeden Fall noch einmal ansprechen und hinterfragen würde.
Telekom muss noch mit dem Pächter sprechen
Die weiteren Schritte im Dialogverfahren werden sein, dass die Gemeinde der Deutschen Telekom die Standortempfehlung für den Josenberg mitteilt. Dann wird die Deutsche Telekom mit dem Pächter des möglichen Standorts Kontakt aufnehmen und einen Prüfungsprozess hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit einleiten. Werden sich die Parteien einig, dann wäre das dialogische Verfahren hinsichtlich dem Hohenfelser Ortsteil Liggersdorf beendet.
Eine Standortempfehlung für Mindersdorf steht aktuell noch aus. Sie war in einer Sitzung Ende Januar 2022 vertagt worden. Es findet derzeit noch der Dialog mit den Anliegern statt.