Das Landratsamt Konstanz hat die Verkaufsabsicht von Wohncontainern, die seit dem Jahr 2020 seitens der Gemeinde Hohenfels existiert, wegen Eigenbedarf zurückgezogen. Die Wohncontainer wären für Geflohene vorgesehen gewesen, die die Gemeinde Hohenfels gemäß geltender Quote unterbringen muss.

Frust bei den Gemeinderäten

Die Nachricht hat Bürgermeister Florian Zindeler in der jüngsten Gemeinderatssitzung mitgeteilt und sie zog einen gewissen Frust nach sich. Zindeler sagte: „Diese Wendung wirft die Gemeinde Hohenfels in der Planung stark zurück. Das Thema wurde in den vergangenen Monaten schon so oft diskutiert und man hat oft darüber beraten. Man kann nicht sagen, wir hätten uns nicht mit dem Thema beschäftigt.“ Man müsse jetzt aber nach Alternativen suchen.

Sechs bis acht solcher Wohncontainer, plus Sanitär- und Küchencontainer, hoffte die Gemeinde Hohenfels vom Landratsamt Konstanz für die ...
Sechs bis acht solcher Wohncontainer, plus Sanitär- und Küchencontainer, hoffte die Gemeinde Hohenfels vom Landratsamt Konstanz für die Unterbringung Geflohener kaufen zu können. | Bild: David Ossola

Die Frage war dann, was man mit der avisierten Fläche, dem Flurstück Nummer 251 auf der Gemarkung Liggersdorf, tun sollte. Der Bürgermeister stellte seinem Gremium folgende Fragen: „Sollen wir dort jetzt schon die Voraussetzungen für eventuelle Container schaffen? Oder sollen wir die Baugenehmigung erst einmal zurückstellen bis wir wissen, was genau dann darauf gebaut werden wird?“

Einigkeit beim Thema Flächenvorbereitung

Die Räte diskutierten im Rahmen der Sitzung, äußerten aber allesamt ähnliche Meinungen: Die Genehmigung zum Bau soll parallel zur Vorbereitung der Fläche laufen. Karlheinz Lehmann (FUW) sagte: „Was getan ist, ist getan. Die Fläche steht uns zur Verfügung. Die Situation mit den Geflohenen, die zu uns kommen, wird sich nicht ändern, sie wird eher noch schlimmer werden. Es käme uns zugute, wenn wir die Fläche so vorbereiten könnten, dass wir dort Container stellen können, sobald wir diese haben. Wir brauchen die Fläche, um entsprechend flexibel zu sein.“

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Auch Elmar Freudemann sagte: „Wir sollten die Zeit nutzen, um die Fläche jetzt vorzubereiten, solange das noch genehmigt ist. Wer weiß, was noch für Verordnungen kommen.“

Vereinbarung kann nicht erfüllt werden

Laut Bürgermeister Florian Zindeler sei nun klar, dass die Vereinbarung mit dem Landkreis, bis zum Jahresende 2021 insgesamt für 42 Geflohene eine Anschlussunterbringung zur Verfügung zu stellen, nun nicht erfüllt werden könne. Denn die Suche nach neuen Optionen würde Zeit benötigen.

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Eventuell, so deutete Zindeler an, kämen die Mobilheime wieder ins Spiel, die man sich zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal angeschaut hatte. Diese hätten zwar nicht die gleiche Priorität, da sie bei Weitem nicht so attraktiv und stabil seien wie die Wohncontainer, aber sie seien „noch nicht ganz raus“.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die temporäre Baugenehmigung für das Flurstück Nummer 251 zu beantragen und gleichzeitig das Grundstück für die Errichtung einer Unterkunft für Flüchtlinge oder Asylbegehrende herzurichten.