Der Klimaschutz betrifft alle Menschen. Die aktuelle Energiekrise und die steigenden Preise machen das auch auf der finanziellen Ebene deutlich. Der Allensbacher Gemeinderat hat bereits vor einem Jahr einen ehrgeizigen Klimaplan verabschiedet. Demnach heißt das Ziel, den CO2-Ausstoß in der Gemeinde bis ins Jahr 2030 um 75 Prozent zu verringern.

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„Es kommt auf die nächsten zehn Jahre an“, betont nun Stefan Werner vom Lokale-Agenda-Arbeitskreis Energie, Ressourcen, Klimaschutz (AK). „Wir haben ausgerechnet, was man machen müsste“, sagt Werner weiter. Soweit die Theorie. In der Praxis könne das die Gemeinde nicht allein schaffen, so Werner: „Da muss jeder etwas tun.“

Diskurs mit den Bürgern

Die Gemeinde und die Lokale Agenda wollen nun anlässlich der landesweiten Energiewendetage am 24. und 25. September am Samstag, 24.September, von 12 bis 17 Uhr mit einer Art Messe in der Bodanrückhalle die Bürger umfassend darüber informieren, was sie in Sachen Klimaschutz tun könnten.

Die Agenda-Beauftragte Brigitte Bautze erklärt: „Unter dem Titel ,Allensbach – wie lebst du morgen?‘ sollen Angebote zu Klimaschutz und erneuerbaren Energien gemacht und dazu mit Besucherinnen und Besuchern Gespräche geführt, Ideen gesammelt und Lösungen gefunden werden.“ Thomas Locher vom AK meint, dies dürfte nicht nur Leute interessieren, die mehr für den Klimaschutz tun möchten, sondern auch diejenigen, die ihre Energiekosten senken wollen.

Stefan Werner erklärt, es gebe in der Gemeinde beispielhafte Projekte, wie mit der Kombination aus Photovoltaik, Wärmepumpe und Blockheizkraftwerk eine weitgehend regenerative, autarke Energieversorgung möglich sei: zum einen sei da das Neubaugebiet auf dem früheren Broziat-Areal, heute Dübelhölzle genannt, und der laufende Neubau auf dem Gelände des Technologiezentrums.

Es geht um erneuerbare Energien

Der Aufbau der Info- und Themenstände in der Halle sei für einen Rundgang gedacht, so Werner. Interessierte Bürger können aber natürlich jederzeit an jeden Stand ihrer Wahl gehen. Am Anfang informiere die Energieagentur des Landkreises über grundlegende Dinge, die man persönlich in Angriff nehmen könne, um zur Erreichung der Klimaziele beizutragen. Dann gehe es um Sonnenenergie und Photovoltaikanlagen.

Hierüber würden zum Beispiel die Reichenauer Fachfirma rmsolar informieren sowie das Konstanzer ISC-Solarforschungszentrum. Bei der Messe gehe es auch um die intelligente Steuerung des Stromverbrauchs. Hier gebe es unter anderem einen Stand von Flotteladen Allensbach. Auch das Thema Windkraft zur Stromerzeugung wolle man aufgreifen. Dann gehe es auch um das Thema Wärme, so Werner. Hierzu gebe es einen Stand von Wieder Wärmepumpen aus Vorarlberg.

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Außerdem informieren die Allensbacher Architekten Hartmut Hügel und Till Schaller über Möglichkeiten der Sanierung und Dämmung von Häusern. Die Sparkasse Reichenau stehe für Fragen der Finanzierung solcher Maßnahmen zur Verfügung. Und auch das Thema Mobilität wird aufgegriffen, so Werner. Hierzu seien Stände vorgesehen vom Autohaus Brodmann, vom Unternehmen Car-Ship, das bereits ein E-Carsharing in Allensbach anbietet, sowie von My-e-car Rheinfelden, das dieses Angebot um vier Fahrzeuge erweitern wolle. Und der Agenda-AK Verkehr informiere allgemein zu diesem Thema und zur Situation in Allensbach. Brigitte Bautze merkt an, dass Besucher auch die Möglichkeit haben werden, selbst mal ein E-Auto oder ein E-Lastenrad auszuprobieren.

Und zudem gebe es in der Mitte der Halle einen Gesprächstisch, wo einige Privatleute über ihre Erfahrungen berichten, so Werner und Bautze – etwa mit Photovoltaik-Anlagen, E-Autos oder Wärmepumpen. Und schließlich gebe es beim Ausgang eine Ideenstellwand der Gemeinde, so Bautze. Hier könnten Bürger unter dem Motto Klimagespräche selbst Vorschläge machen, was man besser oder anders machen könnte. Locher betont dazu: „Wir liefern nicht nur Informationen, wir nehmen auch Informationen auf.“