Traurige Nachricht für die betroffenen Mitarbeiter im Schwarzwald: In einer Pressemitteilung teilt das Unternehmen diesen Entschluss mit: Angesichts merklich schwächeren Konjunktur, tiefgreifendem Wandel in der Beleuchtungsindustrie und gestiegener Kosten habe Waldmann bereits vor einigen Monaten ein weltweit angelegtes Effizienzprogramm „Waldmann Fit 2022“ gestartet.
Außerordentliche Betriebsversammlung am Stammsitz
Ziel sei es, die Nachhaltigkeit und Effizienz des Unternehmens zu erhöhen, Risiken am Markt besser abzufedern und gestärkt in die Zukunft zu gehen. Dazu habe Waldmann in den letzten Monaten weltweit alle Kostenpositionen und Strukturen eingehend analysiert. Zu den Ergebnissen und definierten Maßnahmen erhielt die Belegschaft jetzt in einer außerordentlichen Betriebsversammlung am Stammsitz weitere Informationen.

„Dieser Wandel in einem aktuell schwierigen Marktumfeld führt zu notwendigen und tiefgreifenden Restrukturierungsmaßnahmen innerhalb der Organisation und bestehenden Prozessen“, heißt es weiter. In den letzten Monaten wurde jede Geschäftseinheit akribisch geprüft.
Dies habe zur Folge, dass die Geschäftseinheit der medizinischen Phototherapie aufgelöst wird. Die vom Gesetzgeber erhöhten Anforderungen bei Zulassungen für Medizingeräte machten eine Fortführung für ein mittelständisches Industrieunternehmen unwirtschaftlich. Waldmann werde sich auf seine Kernkompetenzen in den Geschäftseinheiten Office, Industrie, Pflege und Gesundheit sowie deren Weiterentwicklungen durch neue digitale Technologien konzentrieren.
Der Lichttechnik-Experte werde seine Personalstruktur bei weltweit 1100 Mitarbeitern deshalb um bis zu 100 Arbeitsplätze am Standort in Villingen-Schwenningen betriebsbedingt anpassen. Die Reduzierung der Arbeitsplätze habe Waldmann im engsten Dialog mit dem Betriebsrat sozialverträglich gestaltet.
Dieser tiefgreifende Schritt ist hier ein Novum
„Als inhabergeführtes Familienunternehmen, das in der Region seine Wurzeln hat und sich auch in Zukunft weiter zu diesem Standort bekennt, fällt uns ein solch tiefgreifender Schritt unglaublich schwer und ist ein Novum in der 91 jährigen Geschichte“, wird Firmenchef Gerhard Waldmann zitiert. „Wir haben sämtliche Alternativen intensiv geprüft. Aufgrund der angespannten weltwirtschaftlichen Lage und des extremen Kostendrucks, den wir erfahren, ist die Maßnahme jedoch unvermeidbar. Dies schmerzt mich persönlich zutiefst und wir bedauern diese Maßnahme sehr“.
Waldmann werde sich wandeln und parallel zur Umsetzung des Effizienzprogramms an seinen strategischen Investitionen festhalten. Dies betrifft vor allem die Investition in neue digitale Produkte mit zunehmender Intelligenz der Leuchten Systeme.
„Die nächsten Monate werden nicht einfach und sie werden das Unternehmen verändern, jedoch werden wir unsere lichttechnische Fachkompetenz in Kombination mit digitalen Beleuchtungsanwendungen zu nutzen wissen. Wir gestalten die Zukunft mit und haben bereits die Weichen gestellt. Wir sind überzeugt davon, dass wir diesen Wandel schaffen werden“, so Gerhard Waldmann.