Gerhard Hauserund Tobias Lange

Die Villinger Kulturwelt entwickelt sich weiter – und dies gleich in zwei Richtungen: Dieses Jahr eröffnet gegenüber dem Arbeitsamt die Galerie Bovistra der beiden Mönchweiler Fotografen Ralf Wehrle (45) und Uwe Frank (47), Inhaber des Mönchweiler Fotodesgin-Studios "Black & White". Zudem präsentiert bereits am kommenden Samstag Miriam Vogt ein neues Atelier in der Bärengasse 7. Die in Aachen geborene Künstlerin wird dort zukünftig Malen und Kurse geben.

Die Galerie Bovistra: Die beiden Fotografen betreiben bereits im Stuttgarter Westen die Galerie Bovistra, nun ergab sich die Möglichkeit, das ehemalige Hausmeister-Haus des Arbeitsamts zu erwerben. Sie nutzten die Möglichkeit, investierten eine sechsstellige Summe und bauten einen Kubus an. Nun haben sie die Möglichkeit, Einzel- und Gruppenausstellungen zeitgenössischer Künstler zu zeigen – die Flächen seien größer als in Stuttgart. Die erste Vernissage soll dieses Jahr stattfinden, wegen eines Wasserschadens aus dem Frühjahr werden aktuell noch die Wände getrocknet. Einmal in der Woche planen sie bei Ausstellungen einen Galerietag, dann sei das Haus für Interessenten geöffnet, ansonsten müssten Besuche mit ihnen vereinbart werden. Das sei aber kein Problem, denn sie seien hauptsächlich in Mönchweiler in ihrem Fotodesign-Studio anzutreffen. Mit dem Künstler Alex Biegler wollen die Beiden die Villinger Galerie eröffnen. Sie vergleichen das Projekt mit einem Kind, das langsam älter wird. "In Stuttgart müssen wir noch etwas Taschengeld zuschießen", berichtet Uwe Frank lachend. Warum nun Villingen? "Wir sind beides Villinger", sagen sie und fühlen uns der Region verbunden. Uwe Frank besuchte das Gymnasium am Romäusring, danach das Wirtschaftsgymnasium und studierte später Medieninformatik. Ralf Wehrle war Karl-Brachat-Schüler und erlangte in Schwenningen die Fachhochschulreife. Beide versuchten bereits bei der Fotografie, das Hauptaugenmerk auf das Kreative zu legen.


Das Atelier in der Bärengasse: „Es war für mich in jungen Jahren klar, dass ich einen künstlerischen Weg gehen möchte“, erinnert sich die Künstlerin. So habe sie mit 16 Jahren eine Ausbildung als Bildhauerin gemacht. Danach war sie Kunsttherapeutin in der Schweiz. Im Donaueschinger Ortsteil Wolterdingen eröffnete sie ein Atelier, in dem sie Kunstkurse gab. In Villingen sehe sie die Chance, eine „Atelier-Gemeinde“ aufzubauen, den sie gerne mit einem Schwarm Vögel vergleicht. „Bei einem Schwarm tragen die stärkeren Tiere die schwächeren mit“, meint sie. Das wünsche sie sich auch für eine künstlerische Gemeinde, in der Anfänger und weniger talentierte Künstler von den Fortgeschrittenen profitieren und lernen. Dementsprechend breit sollen dann auch die Kursteilnehmer aufgestellt sein. Sowohl Anfänger, die sich einfach mal ausprobieren möchten, als auch Fortgeschrittene werden von ihr in einem gemeinsamen Kurs unterrichtet. Die Eröffnung ihres Ateliers findet am Samstag, 17. September, im Atelier statt. Beginn ist um 11 Uhr mit einer Ausstellungseröffnung.
Dabei stehen auch die Künstler für Gespräche zur Verfügung. Bei ihnen handelt es sich um Teilnehmer des Kunstkurses von Miriam Vogt. Um 14 Uhr findet eine Gesprächsrunde zum Thema Weil die Kunst zum Menschen gehört statt. Ab 18 Uhr gibt es Musik und ein Buffet.
Miriam Vogt eröffnet in der Bärenstraße in Villingen ein neues Künstleratelier.
Miriam Vogt eröffnet in der Bärenstraße in Villingen ein neues Künstleratelier. | Bild: Tobias Lange

Die Kunstszene ist in den vergangenen Jahren zusehends gewachsen. Viele neuen Projekte wurden aber auch außerhalb der Doppelstadt angesiedelt.