Der 39. Internationale Museumstag machte es möglich – Exponate, die man als normal Sterblicher sonst nie zu Gesicht bekommt, konnten bei zwei Führungen durch Teile des Museumsdepots in Augenschein genommen werden. Am Sonntag hatte die Museumsleitung der Doppelstadt zwei Führungen angesetzt und das Interesse war riesig, wie Ina Sahl, die als zuständige Restauratorin die Führung durch das Depot leitete, erklärte. Und es gab einiges zu sehen für die 15 Teilnehmer der einstündigen Führung.
Das Depot, das über fünf verschiedene Lagerflächen verteilt ist, beherbergt nämlich in den Lagerräumen in der AGVS (Aluminium Gießerei Villingen-Schwenningen) eine komplette, aus mehr als 400 Exponaten bestehende Saba Geräte Sammlung. Vom kleinen Weltempfänger bis hin zur großen Saba-Musiktruhe aus den 60er Jahren, von der Lautsprechertechnik bis hin zu Abspielgeräten und einem Autoradio. Dieses Autoradio ist allerdings eine Art Prototyp dessen Weiterentwicklung eingestellt wurde, weil man damals im Hause Saba der Meinung war, dass es hierfür keinen Markt geben werde, erklärte Ina Sahl.
Von Schuhmacherwerkstatt ins Café
Als ein weiteres Thema hat man bereits seit 1991 im Depot die Schuhmacherwerkstatt des Schwenningers Karl Pfau eingelagert. Da seien alle Werkzeuge und Maschinen dabei und sogar noch Restbestände von Schuhen. Wollte man hieraus allerdings die Werkstatt im Original aufbauen und ausstellen, so stoße man unweigerlich an Grenzen, so die Restauratorin, denn es existiere nicht eine Abbildung die zeigt wie das damals gewesen sein könnte. Falls also irgendwo alte Fotos existieren, welche die Werkstatt, die im Stadtbezirk Schwenningen in der Engelstraße 19 zuhause war, zeigen, wäre man seitens der Museumsleitung sicher dankbar dafür.
Das vielen Villingern bestens bekannte Café Herter ist ebenfalls mit allen Möbeln, mit Geschirr und vielen weiteren Erinnerungsstücken im Depot eingelagert. Von vielen Exponaten, die auch schon mal mit Blick auf die Zukunft eingesammelt werden, weiß man, dass diese nie das Licht außerhalb des Depots erblicken werden. Mehr als 90 Prozent der Exponate, die das Museum im Laufe der Jahre gesammelt hat, werden aktuell an den fünf Standorten gelagert.
Um diese Standorte zusammenführen zu können denke man gerade über den Neubau eines zentralen Depots nach. In einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderats wird die Suche nach einer möglichen Lösung für das Depot auf der Tagesordnung stehen. Restauratorin Ina Sohl würde sich über ein zentrales Depot freuen. "Aktuell ist die Lagerhaltung sehr arbeitsintensiv", sagt sie.