In der katholischen Kirche St. Johann Baptist wurde ein denkwürdiger Gottesdienst gehalten. Stefan Obergfell, Pater vom Oplaten-Orden, predigte zum 50. Priesterjubiläum von Johannes Moosmann. Vor 78 Jahren wurde Pater Moosmann auf der Seilerecke geboren. Wie sich Pfarrgemeinderatsmitglied Josef Broghammer ausdrückte, freute sich der Vater, einen weiteren tatkräftigen Helfer in der Familie zu haben. Denn der landwirtschaftliche Betrieb wurde damals mit Muskelkraft aufrechterhalten. So wuchs der kleine Johannes im Kreis seiner Geschwister auf. Sein etwas kleiner Wuchs trug dazu bei, dass er mit sieben Jahren in die Tennenbronner Volksschule aufgenommen wurde.

Die Freude an Johannes Moosmann verbreitete sich im Dorf. So bei der Familie Haase im Gersbach als tüchtiger Hirtebue. Auch Pfarrer Wilhelm Borsbach freute sich über den Priesternachwuchs Kandidaten. Später verbreitet Johannes Moosmann in seinem neuen Domizil, im Paulusheim in Bruchsal, Freude unter den Pallotinern, denn er will einer von ihnen werden.

Ein wieselflinker Torjäger

Josef Broghammer erinnert sich gerne an seine eigene Ministrantenzeit mit Johannes Moosmann. Während der Sommerferien besuchte er seinen Heimatort und "verbrachte viel Zeit mit uns Buben, bei fröhlichem Sport und Spiel." Hauptsächlich wurde Fußball gespielt und jede Mannschaft wollte Johannes Moosmann in den eigenen Reihen habe, denn er war wieselflink und ein echter Torjäger.

1960 schloss Moosmann die Schulzeit mit dem Abitur ab und trat in das Novizat der Pallottiner in Untermerzbach bei Bamberg ein. Er wollte Priester werden. Die erste zeitliche Weihe erfolgte 1962. Die Theologiestudenten in Vallendar freuten sich ebenfalls, Moosmann für ein Semester in ihren Reihen zu haben. Ab 1963 setzte der Jubilar das Studium an der päpstlichen Universität Gregoriana im Rom fort. Die Priesterweihe erfolgte 1966 in Italien. Bis 1978, mit der Ablegung des Lizenziats in Bibelwissenschaften, blieb Moosmann Rom treu. Die feierliche Primiz im Juli 1966 wurde zum großen Freudenfest für die gesamte Tennenbronner Pfarrgemeinde.

Als Missionssekretär in allen Herren Ländern

Das Vincent Palotti Haus, nahe dem Petersdom, war für 15 Jahre das Domizil von Pater Moosmann. Dort traf er auch mit Papst Paul IV. und Johannes Paul II. zusammen. Zu Kardinal Josef Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., hatte er persönlichen Kontakt. Pater Moosmann lernte durch seine Arbeit als Missionssekretär viele Länder kennen. Mit sprachlicher Gewandtheit trug er seine persönliche Liebezu den Menschen an die Brüder in Indien, Brasilien, Uruguay und Spanien.

Von 1996 bis 2000 lehrte Moosmann im Christkönigsheim in Stuttgart-Hohenheim, zeitweise auch als Leiter des Hauses. Von der theologischen Hochschule in Vallendar wurde er im Rahmen seiner Lehrtätigkeit dann wieder auf Reisen geschickt. Gemeinsam mit der Kolpingsfamilie Tennenbronn und den Schulkameraden erkundete er verschiedene Orte, darunter Rom, ebenso Assisi und die Toskana.

Josef Broghammer bezeichnete die Anwesenheit des Priester-Jubilars als große Ehre für die Gemeinde der Gläubigen in Tennenbronn. Der Festgottesdienst wurde durch den Kirchenchor unter der Leitung von Ute Haas-Wölke und Organist Niklas Broghammer musikalisch gestaltet.


Die Pallottiner

Die Gemeinschaft der Pallottiner, offiziell die Gesellschaft des Katholischen Apostolats (SAC), ist eine religiöse Männergemeinschaft innerhalb der katholischen Kirche, die ihr Leben Gott geweiht hat und sich gegenseitig verspricht, ein Leben in Armut und Ehelosigkeit zu führen. Die Gemeinschaft wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Vinzenz Pallotti in Rom gegründet.