Sie arbeiten seit 40 beziehungsweise seit 25 Jahren im Unternehmen und erledigen ihre Arbeit zum Wohl des Unternehmens. Doch wer sind die Frauen und Männer, die tagtäglich ihren Arbeitsplatz bei der Firma J. G. Weisser aufsuchen? Die Geschäftsleitung kennt ihre langjährigen Mitarbeiter jetzt ein stückweit besser. Bei der Feier der Arbeitsjubilare entlockten die Geschäftsführer Thorsten Rettich und Hansjörg Weisser den Mitarbeitern das ein oder andere Geheimnis.
Alle für 40 Jahre geehrten Mitarbeiter traten am 18. August 1975 als Auszubildende ins Unternehmen ein. Die gelernte Industriekauffrau Isolde Nagel ist seit 15 Jahren am Empfang der Firma tätig und mit Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit für viele Ankommende die erste Ansprechpartnerin. Auf Empfehlung des Vaters lernte Horst Klausner Maschinenschlosser. Seit 1996 arbeitet er im Wareneingang mit hochpräzisen Bauteilen und mag seinen verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Job sehr. Bei Norbert Schuder war es der Bruder, der die Empfehlung gab. Der gelernte Maschinenschlosser ist heute im Vertrieb beschäftigt. Im Interview erklärte Schuder gegenüber Hansjörg Weisser, warum es für seine Laufbahn goldrichtig war, statt eines Studiums den Techniker zu machen. „Jeden Tag auf der Suche nach dem Mü“, also dem Tausendstelmillimeter, ist Industriemeister Joachim Weißer im Qualitätswesen. Im Messraum spürt er eine große Verantwortung, aber auch technisch den Puls der Zeit. Wandern, wie auch bei den vorher Genannten, und Motorradfahren sind seine Hobbys. In einem „richtigen Familienbetrieb“ fühlt er sich wohl.
Vor 25 Jahren kam Waldmar Wittmeier zur Postschmiede. Der gelernte Radiomechaniker absolvierte eine Umschulung zum Energieanlageninstallateur und arbeitet heute in der Elektromontage. In seiner Freizeit bringt er alte Elektrogegenstände wieder zum Leben.
Der Gebietsverkaufsleiter Georg Maier kam 1990 aus München nach St. Georgen. Im Interview erinnerte er an die Schwierigkeiten in den ersten Jahren, als es galt, aus der Krise zu kommen. Heute liebt er den Umgang mit Menschen und Technik. Bei seinen Chefs schätzt er offene Türen, aus manchen Kundenbeziehungen hätten sich Freundschaften entwickelt. Genau und gewissenhaft arbeitet Peter Heidebrecht in der mechanischen Fertigung. Ebenfalls im Millionstel-Bereich. Er hat Maschinenschlosser gelernt.
Nach der Ausbildung zum Werkzeugmacher arbeitet Fritz Ludwig heute als Vertriebstechniker Kolbenbearbeitung. „Kolben sind technologische Highlights.“ Nachdem er 1993 aufgrund der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens entlassen und sieben Monate später wieder eingestellt wurde, hofft er, jetzt bis zur Rente im Unternehmen bleiben zu können.
„Man kann hier mit jedem auskommen“, resümierte Timo Schwäble. Er absolvierte vor 25 Jahren bei J.G. Weisser seine Ausbildung zum Industriemechaniker und arbeitet heute in der mechanischen Fertigung. „Im Großen und Ganzen war es eine schöne Zeit.“
Mit Herzblut werde die Geschichte eines Familienunternehmens geschrieben, hörte IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez aus den Interviews. Mit Selbstvertrauen und Zusammenhalt habe man auch schwere Zeiten bewältigt. Den Jubilaren gratulierte auch der Landrat. Eine sympathische Bodenständigkeit bei weltläufigen Geschäftsbeziehungen attestierte Sven Hinterseh der Firma. Der Erfolg sei durch das Miteinander zwischen den Generationen in der Geschäftsführung sowie im Schulterschluss der Mitarbeiter begründet. Rückblicke auf die Unternehmensjahre 1975 und 1990 gaben die beiden Seniorchefs Horst Rettich und Helmut Weisser. Beide gehören dem 2015 installierten Beirat des Unternehmens an.
Bürgermeister Michael Rieger hörte aus den Schilderungen der Mitarbeiter eines heraus; Stolz. „Sie dürfen stolz sein, auf das, was sie in den vergangenen Jahrzehnten für das Unternehmen geleistet haben.“ Aber auch das Unternehmen dürfe stolz auf solche loyalen Mitarbeiter sein.
Betriebsratsvorsitzender Harald rechnete aus, dass die Geehrten im Laufe ihres Arbeitslebens bei J.G Weisser 480 000 Sollarbeitsstunden geleistet haben. „Da ist Mehrarbeit noch gar nicht eingerechnet.“
Der Werkschor umrahmte die Feier mit drei Liedbeiträgen.