Die Vier Sterne des Hotels Rosengarten im Stockwald funkeln derzeit auf Sparflamme. Wie der Geschäftsführer und Teilhaber des Luxus-Hotels, Khaled Kouider, auf Nachfrage bestätigt, wurde zum Ende des Jahres nahezu das gesamte Personal entlassen – einschließlich Hoteldirektorin und Küchenchef.

Geschäftsführer Khaled Kouider
Geschäftsführer Khaled Kouider

Der Geschäftsführer baut den Betrieb von Grund auf neu auf. Der Hotelbetrieb läuft derzeit nur eingeschränkt, das Restaurant ist normal geöffnet.

Als Grund für die personellen Veränderungen nennt Kouider „schlechte Führung und falsche Kalkulation“. So fielen dem Besitzer des Hotels, ein algerischer Geschäftsmann, bei einer Überprüfung der Bilanz grobe Kalkulationsfehler auf. Unter anderem sei das Personal im Zimmerreinigungsbereich für die Anzahl der belegten Zimmer unverhältnismäßig hoch gewesen. Auch das Servicepersonal habe bei vielen Gästen Anlass zu Reklamationen gegeben. Dazu kam, dass der großzügig angelegte Wellnessbereich in Teilen von den Gästen nicht genutzt werden kann.

Keinen Grund zu Reklamation gab es dagegen über das Essen. Im Hotel Rosengarten wird das schonende Vakuum-Garverfahren angewandt, bei dem Fleisch, Fisch und Gemüse vorab portioniert, in Beutel eingeschweißt und bei niedriger Temperatur im Wasserbad gegart werden. Der Koch, der das spezielle Garverfahren beherrscht, ist auch weiterhin für das kulinarische Wohl der Gäste verantwortlich.

Inzwischen hat Khaled Kouider den Großteil des für einen funktionierenden Hotel- und Restaurantbetrieb notwendigen Personals neu angeworben. Lediglich für den Rezeptionsbereich fehlen noch Mitarbeiter. Die müssten auch noch speziell geschult werden, um mit der Buchungssoftware umgehen zu können. Deshalb wird es noch einige Zeit dauern, bis der Hotelbetrieb wieder normal laufen wird.

Über Buchungsportale im Internet sind derzeit keine Übernachtungen zu buchen. „Um negativen Bewertungen vorzubeugen, die in Verbindung mit der Neustrukturierung entstehen können, weil derzeit nicht alles rund läuft“, wie Kouider sagt. Ganz leer steht das Hotel dennoch nicht. „Im Moment haben wir einige Geschäftsleute hier“, sagt der Geschäftsführer, der die Gäste derzeit persönlich in Empfang nimmt.

Das Restaurant ist ganz normal auch für Nicht-Hotelgäste geöffnet. Montags hat das Restaurant Ruhetag.

Schwieriger Umbau

Das Hotel Rosengarten wurde sieben Jahre lang von einem Erholungsheim der Arbeiterwohlfahrt in ein Luxushotel umgebaut. Bis zur Eröffnung im Juli 2016 galt es viele Hürden zu überwinden. 2009 kaufte der algerische Industrieunternehmer DjilaniKobibi den Komplex im Stockwald. Der Umbau verzögerte sich mehrfach. Zunächst war die hauseigene Kläranlage unterdimensioniert und musste vergrößert werden. Als das Hotel fast fertig war, musste aufgrund neuer Brandschutzverordnungen ein Teil der Wände und Decken wieder aufgerissen werden. Mehr als vier Millionen Euro wurden in den Umbau des Hotels mit seinen 68 Betten in 34 Zimmern und Suiten investiert. Auch personell gab es bereits vor der Eröffnung einige Wechsel. So trennte sich die Geschäftsleitung noch während der Bauphase von einem Gastronomieberater.