66 Einsatzkräfte der Feuerwehr und rund 20 weitere Kräfte waren am Sonntagabend beim Brand eines landwirtschaftlichen Gebäudes im Stockwald im Einsatz. Das Gebäude stand, als die Feuerwehr nach der um 18.50 Uhr erfolgten Alarmierung anrückte, bereits im Vollbrand. Letztlich entschied sich die Feuerwehr zum kontrollierten Abbrennen des Gebäudes und das Abschirmen der Nebengebäude mit zwei B- und zwei C-Rohren.
Die Wasserversorgung erfolgte laut des Einsatzberichtes der Feuerwehr vom Sonntagabend, 23 Uhr, über schwieriges Gelände von zwei Löschweihern. Die Brandstelle wurde abgelöscht, eine Brandwache war bis zum Morgen im Einsatz. Die Einsatzleitung hatte Feuerwehr-Gesamtkommandant Christoph Kleiner.
Nach bisherigen Ermittlungen hatte die 77-jährige Bewohnerin eines Anwesens an der Straße "Am Schwanen" eine Wunderkerze angezündet. Nachdem die Seniorin das Zimmer kurz verlassen hatte und zurückkehrte, stand der Weihnachtsbaum in Flammen.
Drohne kreist über Brandort
Mit schweren Brandverletzungen konnte sich die Frau ins Nachbarhaus retten. Der Nachbar verständigte sofort den Rettungsdienst. Die 77-Jährige wurde mit laut Polizei schwersten Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen.
Das Gebäude ist vollständig niedergebrannt. Die Höhe des entstandenen Sachschadens wird auf rund 300.000 Euro geschätzt. Während der Rettungsmaßnahmen wurde von den Einsatzkräften eine Drohne festgestellt, welche über dem Brandort kreiste. Die Beamten des Polizeireviers St. Georgen konnten im Rahmen von Fahndungsmaßnahmen in unmittelbarer Nähe einen 32-jährigen Mann als Piloten der Drohne ermitteln.
Entgegen der Erstmeldung ist es nicht zu einer Behinderung des Rettungshubschraubers durch den Drohnenfug gekommen. Der Rettungshubschrauber konnte laut einer gemeinsamen Pressemitteilung von Polizeipräsidium Tuttlingen und Staatsanwaltschaft Konstanz mit der verletzten Frau an Bord planmäßig starten. Die Ermittlungen zur genauen Brandursache dauern derzeit an. Ferner wird geprüft, ob der Pilot der Drohne gegen Vorschriften der Luftverkehrsordnung verstoßen hat.
Die Abteilung St. Georgen war mit acht Fahrzeugen und 39 Einsatzkräften vor Ort, die Abteilung Oberkirnach mit ihrem MLF und 16 Feuerwehrmännern, die Führungsgruppe C St. Georgen/Königsfeld steuerte acht Einsatzkräfte bei. Hinzu kamen der Kreisbrandmeister mit dem Kommandowagen sowie der Feuerwehrarzt mit zwei Einsatzkräften. Weitere Einsatzkräfte standen in Bereitstellung zur Verfügung.
Der Rettungsdienst war mit elf Einsatzkräften und fünf Fahrzeugen an der Unglücksstelle im Einsatz, Der DRK-Ortsverein blieb in Bereitstellung. Polizei und Kripo rückten mit jeweils zwei Fahrzeugen und vier Beamten an.
Markus Esterle seitens der Stadtverwaltung und ein Vertreter des Energieversorgers komplettierten den Personenkreis in der Brandnacht.
Mariä Lichtmess
In vielen katholischen Familien ist es nicht unüblich, den Weihnachtsbaum bis am 2. Februar geschmückt zu lassen. An diesem Tag ist Mariä Lichtmess. Die Bezeichnung erklärt sich daraus, dass an diesem Tag die Kerzen für das kommende Jahr geweiht wurden. Das Licht symbolisiert Christus und die geweihten Kerzen wurden sowohl beim Gebet als auch bei Unwettern angezündet. (spr)