Renate Bökenkamp

„Er ist Gold wert“, sagt Bürgermeister Wolfgang Schergel laut SÜDKURIER vom 13. Februar 1995 und meint damit Martin Wentz. Der Ortsvorsteher und Landwirt aus Brigach habe sich beruflich wie politisch außergewöhnlich stark engagiert, sodass ihm die die „Goldene Medaille für besondere Verdienste“ vom Gemeinderat zuerkannt werde.

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Martin Wentz vollendete am 11. Februar 1995 sein 65. Lebensjahr. Das nahm das Stadtoberhaupt einen Tag später zum Anlass der Verleihung. Sie fand nicht im Rathaussaal, sondern in der guten Stube der Familie Wentz auf dem Jäckleshof in Brigach statt. Lebenserfahrung und Sachkenntnis zeichnen den doppelten Jubilar aus, würdigte Schergel die Verdienste des Mannes, der auf Westfalen stammend in Königsfeld aufwuchs und sein naturwissenschaftliches Studium in Freiburg abbrach, um seine Frau Ingrid zu heiraten und fortan deren elterlichen Jäckleshof zu bewirtschaften. Er machte den Hof zum Lehrbetrieb und bot schon ab 1961 „Ferien auf dem Bauernhof“ an.

Bürgermeister ab 1957

1956 wurde Wentz in den Gemeinderat Brigach gewählt und war ab 1957 Brigacher Bürgermeister. Nach der Eingemeindung war er bis 1990 Ortsvorsteher und Mitglied im Gemeinderat für die FDP. Von 1971 bis bis 1994 war er im Kreisrat tätig. Nahezu zeitgleich engagierte er sich im Badischen Landesverband als Kreisvorsitzender, verknüpfte Berufliches mit Politischem, erzielte für Brigach Erfolge. So entstand unter seiner Ägide das Brigachhaus.

Eine erfüllende Aufgabe

Die Liste seiner Aktionen sei groß, wie der SÜDKURIER am 11. Februar 1995 berichtet. Bei Martin Wentz habe stets das Gemeinwohl im Vordergrund gestanden. Der Geehrte sah sein Engagement durch die Familie unterstützt. Sie habe ihm den Rücken freigehalten, weil ihm auch die kommunale Tätigkeit wichtig sei. Die Aufgaben haben ihn ausgefüllt. Nun wolle er es ruhiger angehen lassen. Der Jubilar war 1995 der 14. Bürger, der die 1968 gestiftete Medaille erhielt. Martin Wentz starb im Oktober 1985 im Alter von 85 Jahren.

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