Das macht Freude: Bei Temperaturen um die 15 Grad klopfte der Frühling im Februar schon an die Tür. Und den Hobbygärtnern ging das Herz auf, weil in so manchem Garten schon die ersten Krokusse und Schneeglöckchen herausgekommen sind.

Bei aller Euphorie und Vorfreude auf den Frühling gilt es natürlich achtsam zu bleiben und immer ein Vlies zum Abdecken für zarte Pflänzchen parat zu haben. Denn wie sich inzwischen wieder deutlich zeigt, ist der Winter mit Schnee und frostigen Nachttemperaturen nach einer tollen, sonnigen Fasnet noch nicht ausgetrieben.

Leonie Hauser ist im dritten Lehrjahr zur Blumen- und Zierpflanzengärtnerin. Sie durchläuft in Weißer‘s Floraparadies alle ...
Leonie Hauser ist im dritten Lehrjahr zur Blumen- und Zierpflanzengärtnerin. Sie durchläuft in Weißer‘s Floraparadies alle Abteilungen. Noch sind die Tomaten zierliche Pflänzchen in der Aussaatbox. | Bild: Roland Dürrhammer

Doch der Frühling kommt gewiss. Uli Weißer vom Floraparadies in Niedereschach-Schabenhausen gibt Tipps, was jetzt zu tun ist für einen gelungenen Start ins neue Gartenjahr.

Doch wider der Erwartungen, dass der Gärtner mit Leib und Seele gleich mit bunt blühenden Primeln und Co. loslegt, spricht Weißer zuerst über ein Thema, das ihn sehr beschäftigt: die Nahrungsmittelsicherheit.

„In den USA und in England herrscht mittlerweile bei Obst und Gemüse eine Nahrungsmittelknappheit. Und vielen ist es nicht bewusst, dass es auch bei uns einmal eng werden könnte“, gibt Weißer zu Bedenken.

Die Kopfsalatsetzlinge kann man je nach Witterung schon im März anpflanzen – am besten natürlich im Gewächshaus. Alternative ...
Die Kopfsalatsetzlinge kann man je nach Witterung schon im März anpflanzen – am besten natürlich im Gewächshaus. Alternative Möglichkeiten sind Frühbeet oder Folientunnel. | Bild: Roland Dürrhammer

Warum also nicht nach Möglichkeit etwa einen Teil einer Rasenfläche umwidmen und zum Anbau von Nahrungsmitteln nutzen – weniger Ziergarten, mehr Nutzgarten?

Das ist wichtig für einen Nutzgarten

Doch wie geht das und ist es jetzt noch möglich? Weißer erklärt: „Eigentlich ist der Herbst die beste Zeit dazu, aber man kann auch jetzt noch damit beginnen. Um eine Fläche, auf der bisher Rasen ausgesät wurde, als Anbaufläche zu nutzen, muss zuerst die obere Grasnarbe entfernt werden. Und dann heißt es bis Ende April Anfang Mai: fräsen und fräsen, bis Rasen und Unkraut weg sind.“

Sein Tipp: Dann Mist bei einem Bauern holen und in den Boden einarbeiten. „Mit dem Mist kommt Sauerstoff, kommen Würmer und Mikroorganismen in den Boden und lockern diesen auf, der lange Jahre durch die Rasenfläche verdichtet wurde“, so Weißer.

Der Rosmarin ist bald soweit, um auf eine Fensterbank oder im Frühjahr ins Kräuterbeet zu wechseln.
Der Rosmarin ist bald soweit, um auf eine Fensterbank oder im Frühjahr ins Kräuterbeet zu wechseln. | Bild: Roland Dürrhammer

Drei bis vier Wochen solle man den Mikroorganismen Zeit lassen, bevor angebaut werde. Und während dieser Zeit immer wieder einmal fräsen. „Danach gilt es abwechslungsreich zu pflanzen, darauf zu achten was zueinander passt, und dann steht der eigenen Ernte nichts mehr entgegen“, so der Gärtner.

Auf vorhandener Anbaufläche kann man beispielsweise Kartoffeln Mitte/Ende April setzen und den Kohl so Mitte Mai. Immer beachten: Ein Vlies zum Abdecken bereithalten, wenn sich plötzliche Nachtfröste ankündigen.

Und wenn man gar keinen Garten hat?

Auf Terrassen und Balkonen freuen sich besonders Küchenkräuter in rückenschonenden Hochbeeten auf sonnige Tage.

Weidenkätzchen und Primeln kündigen den Frühling schon an.
Weidenkätzchen und Primeln kündigen den Frühling schon an. | Bild: Roland Dürrhammer

Doch zum Frühling braucht es selbstverständlich auch was Blühendes. An der Blütenpracht von Stiefmütterchen, Narzissen, Cinerarien und Hornveilchen können sich die Hobbygärtner aktuell schon erfreuen. Bei den Primeln muss man noch etwas aufpassen, weil diese schnell erfrieren können.

Schon jetzt zeigen sich die Cinerarien in voller Blütenpracht.
Schon jetzt zeigen sich die Cinerarien in voller Blütenpracht. | Bild: Roland Dürrhammer

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