Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werde zur Stimmungsmache genutzt. Demnach habe der Verzehr von fünf Scheiben Salami am Tag eine Erhöhung des Darmkrebsrisikos um 20 Prozent zur Folge. „Aber es gibt diese Studie nicht“, behauptet Pollmer.

Die Ausweitung der Tierhaltung in Deutschland, wie sie vielfach kritisiert werde, widerlegt Pollmer mit Zahlen. So gab es 1913 bei einer Bevölkerung von 67 Millionen Menschen rund 24 Millionen Großvieheinheiten in Deutschland. 100 Jahre später würden bei 80 Millionen Einwohnern heute noch 13 Millionen Großvieheinheiten gezählt. Zum Hintergrund: Eine Großvieheinheit entspricht etwa einer Milchkuh oder etwas mehr 100 Masthühnchen oder gut acht Mastschweinen.

Pollmer kritisiert die vom Umweltbundesamt ins Gespräch gebrachte Klimasteuer für Fleischproduzenten: Der Ausstoß von Methangasen durch Rinderherden, lange Transportwege und der hohe Verbrauch von Wasser – für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch würden angeblich 15 000 Liter Wasser verbraucht – belasteten Umwelt und Klima. „In den Kindergärten erzählt man, dass in Afrika Kinder verdursten, weil hier zu viel Fleisch gegessen wird“, lästert Pollmer gegen „Vegetarismus“. Dabei sei Rohkost schwer verdaulich und mikrobiologisch belastet. Und: Die ganze Welt könne nicht vegan leben, weil laut WHO 64 Prozent der weltweit verfügbaren Agrarfläche nur für Tierhaltung geeignet sei.

Zum Programm des ganztägigen Agrartags gehörten neben Pollmers Auftritt auch berufsspezifische Vorträge für die Landwirte, eine Ausstellung von Organisationen und Anbietern rund um die Landwirtschaft sowie eine Fortbildung.