Solch ein Spektakel, wie es am vergangenen Wochenende stattfand, erlebt das Hallen- und Freizeitbad Minara in Bad Dürrheim nicht oft. Der DLRG-Landesverband veranstaltete vom 7. bis 9. Juli die 45. Badischen Meisterschaften im Rettungsschwimmen der DLRG-Jugend Baden in der Kurstadt.
Es waren speziell badische Meisterschaften, da bei der DLRG Baden und Württemberg getrennte Landesverbände haben. Dazu sind 700 Teilnehmer und Betreuer angereist. An diesem Wochenende war das Minara deshalb nicht für die Öffentlichkeit geöffnet.
Die Geräuschkulisse im Bad ist ohrenbetäubend. Die Wettkämpfer werden lauthals von ihren Kameraden angefeuert.

Solch eine Menge Gäste muss auch irgendwo übernachten und verpflegt werden. Das ist ein ziemlicher Aufwand, der da abläuft. Rund 300 Kinder- und Jugendliche übernachteten in der Realschule am Salinensee und auch in der Grund- und Werkrealschule.
Retter haben einen speziellen Schwimmstil
Schlag auf Schlag gingen die Wettkämpfer in ihren verschiedenen Distanzen und Disziplinen an den Start. Bei den Wettkämpfen wird der ganz unterschiedliche Schwimmstil im Vergleich zu den Schwimmstilen der Schwimmvereine deutlich. Die Bewegungsabläufe seien ganz anders, weiß der SSC-Vorsitzende Volker Weiß zu berichten, da die DLRG-Schwimmer in der Regel auf dem Rücken schwimmen und dabei gleichzeitig eine zu rettende Person dabei haben.
Die verantwortlichen Organisatoren des DLRG-Landesverbandes, Anja Gamann und Martin Bickel, begrüßen beim Stehempfang die Gäste.

Minara ist der optimale Austragungsort
Es sei sehr schwer geworden, überhaupt noch einen geeigneten Veranstaltungsort zu finden, der eine solche Menge an Wettkämpfern überhaupt fassen kann und vor allen Dingen auch dazu bereit ist, so einen Wettkampf stattfinden zu lassen, erzählen Anja Gamann und Martin Bickel.
Davon abgesehen seien die Kosten für den Wettkampf immens – 50.000 Euro muss der Landesverband Baden nämlich aufbringen. Das könne man nicht auf die Teilnehmergebühren umlegen.
Im Schwaketenbad in Konstanz etwa, hätten maximal 150 Schwimmer am Wettbewerb überhaupt nur teilnehmen können. Insofern sei das Minara ein optimaler Veranstaltungsort. Besonders mit der weitläufigen und durch die vielen großen Bäume auch schattigen Anlage.
DLRG-Landesverband bedankt sich
An die Vertreter der Stadt und Kur- und Bäder GmbH richtet sich der Dank des DLRG-Landesverbandes. Alles sei vollkommen unbürokratisch verlaufen. Die Kosten für das Bad würden sich in einem absolut überschaubaren Rahmen bewegen.

Drei Mahlzeiten, Obst und Süßes
Und wie wird solch eine Menge an Leuten ein Wochenende lang verpflegt?
„Wir haben als Caterer das Hotel Waldeck“, erklärt Martin Bickel. Es gebe Frühstück, Mittag- und Abendessen. Dazwischen werden noch Obst und Süßigkeiten angeboten.
Simon Keller, Evelyn May und Annalena Herling sind mit großen Schüsseln unterwegs und man darf herzhaft zugreifen.

Realschule als Unterkunft
Thomas Köhl, der Hausmeister der Realschule am Salinensee steht ständig auf Abruf bereit. Er koordiniert die ganzen Abläufe in der Realschule, ist die Schnittstelle zwischen Stadt, Schulleitung und DLRG.
Zuerst wäre geplant gewesen, dass die Turnhalle für die Übernachtungen in Anspruch genommen wird, erzählt er. Aufgrund der Zahl der Übernachtungsgäste wurden dann auch noch zusätzlich Klassenräume benötigt.

Die Schwimmerinnen und Schwimmer verteilen sich im ganzen Außengelände des Minara und lassen es sich bei dem schönen Wetter gutgehen, während sie auf ihre Wettkämpfe warten.

Minara-Bereichsleiter Stefan Becker ist vom Sportwochenende begeistert.
„Das ist echt mega, so etwas hier zu erleben“, sagt er. „Wir haben gerne unser Knowhow und unsere Wimpel zur Verfügung gestellt.“
Jede zur Verfügung stehende Möglichkeit des Schwimmbads wird genutzt, um sich zu entspannen. Die DLRG-Leute kriegen vom Wasser einfach nicht genug.

Im Kleinkindbereich draußen dümpeln die Jüngeren im flachen Wasser.

Vom Schwimmanfänger zum Trainer
Vor der Tür schieben Jannik Möller und Nick Sumowski Kassendienst. „Es ist echt Spitze hier“, sagen sie. Besonders auch, weil sie es gar nicht gewöhnt seien, während eines solchen Wochenendes solch „komfortable“ Umstände zu erleben.
Die beiden 18-Jährigen aus Waibstadt sind seit acht Jahren bei der DLRG. Haben dort Schwimmen gelernt und sind dann dabei geblieben. Heute gehören sie zur Trainerriege.

Schwimmen lernen und später als Trainer Nachwuchs auszubilden, das sind zwei der Angebote der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Die Trainer bildet die DLRG auch selbst aus.
Ab Montag, 10. Juli, ist das Minara zu den regulären Sommerzeiten wieder geöffnet.