Bundesweit heulen am Warntag am Donnerstag, 14 September, wieder die Sirenen. Dann sollen laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Warnkanäle erprobt werden, die Menschen in Deutschland vor Gefahren warnen.
Ob kriegerische Ereignisse, Hochwasser, Großbände: Im Krisen- und Katastrophenfall ist es wichtig, dass die Bevölkerung rechtzeitig gewarnt werde, um sich in Sicherheit bringen zu können.
Es gibt keine Sirenen mehr
In Niedereschach und seinen Ortsteilen wird es still bleiben, denn die Gemeinde hat keine funktionierenden Sirenen mehr. Die Bürger können also nur über Radio und Fernsehen, Warn-Apps, Anzeigetafeln, Lautsprecherwagen oder den Mobilfunkdienst Cell Broadcast informiert werden, soweit vorhanden.
Das strittige Thema hat bereits im vergangenen Jahr vor dem damaligen Warntag die Gemüter im Ort erregt. In einer Abstimmung im Mai 2022 war im Gemeinderat der Beschluss gefasst worden, das vorhandene Sirenenanlagenkonzept gegebenenfalls zu ergänzen, die Möglichkeit der Förderung weiter zu prüfen, notwendige Anträge zu stellen sowie geförderte Maßnahmen umzusetzen.
Wunsch: Neue Sirenen
Damit hatte das Gremium gleichzeitig eine frühere Entscheidung revidiert, wonach in der Gesamtgemeinde keine neuen Sirenen installiert werden sollen.
Bedingung: Neues Förderprogramm
Die Umsetzung wurde jedoch daran geknüpft, dass seitens des Bundes oder Landes ein neues Förderprogramm für die Installation von Sirenen aufgelegt wird.
Bürgermeister Ragg hatte auch darauf hingewiesen, dass im Jahr 2021 das Innenministerium des Bundes ein Sonderförderprogramm zur Errichtung und Ertüchtigung von Sirenen aufgelegt hatte.
Diese Fördermittel seien innerhalb weniger Wochen aufgezehrt gewesen. „Wir gehen daher davon aus, dass weitere Förderprogramme folgen werden, wodurch wir einen großen Teil der Kosten gegenfinanzieren können“, so hatte der Bürgermeister im Mai 2022 gehofft.
Schlechte Aussichten
Wie schaut die Gemeinde nun auf den kommenden Warntag und wie sieht es mit den Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung in der Gemeinde aus, gibt es irgendwann neue Sirenen?
„In absehbarer Zeit wohl nicht“, so betont Bürgermeister Martin Ragg und weist die Schuld hierfür ganz klar den zuständigen Stellen in der Regierung zu.
Gemeinde steht aber in den Startlöchern
Bisher gültiger Beschluss im Gemeinderat sei, dass, wenn es ein neues Förderprogramm gibt, man sich in Niedereschach unmittelbar dafür bewerben werde.
Seither sei jedoch kein neues Förderprogramm aufgelegt worden. Und das, was momentan noch bis Ende 2023 laufe, das sei das uralte Förderprogramm, das jedoch schon längst überzeichnet sei.

Und dabei gehe es nur noch darum, die Anträge von denjenigen Kommunen abzuwickeln, die sich damals beworben hatten.
Also noch dieselbe unbefriedigende Situation wie seit zwei Jahren. „Wir stehen in den Startlöchern, sobald das neue Förderprogramm aufgelegt wird“.