Vor der angetretenen 4. Kompanie des Jägerbataillons 292 aus Donaueschingen, bereits seit nunmehr 42 Jahren die Patenkompanie der Gemeinde Niedereschach, fand im Rahmen eines feierlichen Appells vor der Eschachhalle die Kommandoübergabe von Hauptmann Stefanie Reichle an ihren Nachfolger, Hauptmann Kai Falk, statt. Das Zeremoniell, musikalisch gestaltet vom Musikverein Fischbach, leitete der Bataillonskommandeur Oberstleutnant Michael Nolte.
Stefanie Reichle hatte die Führung der Patenkompanie im Juli 2015 übernommen und wird im Anschluss Chefin der ebenfalls in Donaueschingen stationierten 1. Kompanie des Jägerbataillons 292. Für die weiteren Aufgaben ihrer bisherigen 4. Kompanie wünschte sie in ihrer Abschiedsrede ihren Männer alles Gute und vor allem Soldatenglück, und das nicht ohne Grund: habe die 4. Kompanie doch den Auftrag erhalten, sich auf den Einsatz als Sicherungskompanie für die europäische Mission „EUTM Mali“ vorzubereiten. Und der afrikanische Staat Mali gelte als einer der gefährlichsten Krisenherde der Welt. Die dazu erforderliche Umgliederung sei bereits vollzogen, die Vorbereiten laufen auf vollen Touren, man warte nur noch das entsprechende Bundestagsmandat für bevorstehenden Einsatz.
Bürgermeister Martin Ragg drückte in seiner Ansprache seine Freude darüber aus, dass die Patenkompanie mit der scheidenden Kompaniechefin Stefanie Reichle sich als Ort für die Kommandoübergabe nicht die Kaserne in Donaueschingen, was logistisch sehr viel einfacher gewesen wäre, sondern die Eschhalle im Herzen ihrer Patengemeinde gewünscht habe. Er habe auch bei der Kommandoübernahme durch Stefanie Reichle vor drei Jahren hier am selben Ort bereits gespürt, dass es für Hauptmann Reichle eine großes Bedürfnis gewesen sei, die Patenschaft mit Niedereschach fortzuführen und zu vertiefen. Und immer wieder habe sie die Hilfe ihrer Kompanie angeboten, sei es bei der Bekämpfung des Riesenbärenklaus, Auf- und Abbau beim Eschach-Festival, Verkehrs- und Fußgängerzählungen, bei der Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge oder beim fachgerechten Fällen und Verarbeiten sturmgefährdeter Bäume entlang der Eschach nach Schabenhausen, ein mehrtägiger Einsatz mit bis zu 80 Soldaten.

„Wir verlieren Sie ungern als Chefin unserer Patenkompanie“, so Ragg, wisse jedoch zugleich, dass der stete Wechsel bei der Bundeswehr üblich und auch sinnvoll sei. Für ihr großartiges Engagement dankte er der scheiden Kompaniechefin und wünschte dem neuen Kompaniechef, Hauptmann Falk, alles Gute, verbunden mit seiner Freude auf die Fortführung der Patenschaft. Als Dank der Gemeinde für die vielen geleisteten Dienst bedankte sich Ragg bei der Kompanie mit einem Präsent, das sich die Soldaten 4. Kompanie seit langen gewünscht hatten: „Einer rustikale Sitzbank hinter ihrem Kompaniegebäude“, ein Wunsch, den ein Mitarbeiter der Gemeinde mit Freude gerne erfüllt habe. Denn die Leidenschaft seines Bauhof-Mitarbeiters Thomas Kammerer seien nun mal Holz- und Schnitzarbeiten, und aus seiner Hand stamme die Sitzbank, die er aus dem Holz einer im Zuge der anstehenden Friedhofsanierung dort gefällten Douglasie gefertigt habe. Eine weitere Bank und ein passender Tisch komme da noch hinzu, versprach Ragg.
Zur Person
Kai Falk, Hauptmann, ist 2005 in die Bundeswehr eingetreten, und sogar – was recht selten ist – in die Einheit, die er jetzt führen wird, die 4. Kompanie des Jägerbataillons 292. Nach seiner Ausbildung zum Infanterieoffizier und dem Pädagogikstudium an der Bundeswehr-Universität in München war er bis 2014 als Kompanieeinsatzoffizier tätig. Im Anschluss Hörsaaleiter beim Ausbildungszentrum Infanterie mit Schwerpunkt Schießlehrerausbildung und Kommandantenlehrgänge auf dem Boxer, dem Gefechtsfahrzeug des Jägerbataillons. Danach war Hauptmann Falk ab Oktober 2016 bis zu seiner jetzigen Verwendung Kompaniechef der 6. Kompanie des Wachbataillons in Berlin-Wedding und hat in dieser Zeit den Basislehrgang für Stabsoffiziere absolviert.