Gerd Jerger

Tief beeindruckt zeigten sich die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion aus dem Scharzwald-Baar-Kreis bei ihrem Besuch in der Heizzentrale der Genossenschaft Bürgerenergie Niedereschach (BEN) – insbesondere von dem, was dort ehrenamtlich geleistet wurde und geleistet wird.

Anfänge waren nicht einfach

Der Vorstandsvorsitzende der BEN, Alwin Rist, erklärte den Gästen aus dem Kreistag nicht nur die Vielzahl der vorhandenen technischen Details, sondern erläuterte auch die nicht einfachen Anfänge. Rist kann man ohne Übertreibung als den Kopf und Initiator des Großprojektes bezeichnen. Er hat es mit viel Engagement, Überzeugungskraft und Pioniergeist geschafft, für jeden notwendigen Fachbereich gleichgesinnte Experten auf mit ins Boot zu holen,

Befürchtungen der Kritiker traten nicht ein

Im Büro in der Heizzentrale, von wo aus auch die Fernüberwachung der Heizzentrale und der angeschlossenen insgesamt 263 Gebäude erfolgt, wurden die Gäste empfangen. Dort zeugen drei Wände voller Zeitungsartikel und Leserbriefe davon, dass es nicht nur glühende Befürworter des Projektes, sondern auch Bedenkenträger und Kritiker gab. Allerlei unschöne Szenarien wurden befürchtet, die aber so nicht eingetreten seien, so Rist. "Lustig war es nicht immer", sagte er.

Es kommen immer noch Anfragen

"Heute sind wir stolz, dass wir das gemeinsam ehrenamtlich geschafft haben. Es kommen noch immer Anfragen. Die Kapazität ist jedoch ausgeschöpft", erklärte der Vorstandsvorsitzende weiter. Es könne nur noch punktuell das eine oder anderem Einfamilienhaus angeschlossen werden.

Großabnehmer sichern die Wirtschaftlichkeit

Wichtig sei es gewesen, dass man alle großen Gebäude in Niedereschach habe anschließen können. Diese Großabnehmer seien wichtig für die Wirtschaftlichkeit. Durch den Einbau eines zweiten, kleinen Kessels und eines Blockheizkraftwerkes, das für die Notstromversorgung und als Eigenstrom verwendet werde, habe man vieles optimieren können.

Brand in der Heizzentrale gut bewältigt

Auch einen Brandfall in der Heizzentrale habe man bewältigen können, ohne dass die Anschlussnehmer darunter zu leiden hatten. Die aktuellen Wärmeverluste im Netz konnten auf gute 15 Prozent reduziert werden. Und der Ölanteil liege bei nur noch bei drei Prozent, was ebenfalls einen sehr guten Wert darstelle.

Umweltgedanke steht im Vordergrund

Die vielen Nachfragen aus den Reihen der Gäste beantwortete Rist kompetent, offen und ehrlich, angefangen von der Finanzierung des Großprojektes bis hin zur gestaffelten Preisgestaltung, die letztlich in der Hand der Genossenschaftsmitglieder liege oder den Kosten für einen Hausanschluss. "Wir sind nicht gewinnorientiert – die Gewinnmaximierung steht nicht im Vordergrund", stellte Rist klar. "Bei uns steht der Umweltgedanke und die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Wir wollen im Interesse unserer Nachfahren nicht, dass uns irgendwann die Erde um die Ohren flattert".

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