Das 130-jährige Bestehen des weit über die Grenzen der Region hinaus bekannten Sinkinger Taubenmarktes wurde am Sonntag groß gefeiert.
Als besondere Attraktion zum runden Geburtstag fertigte die Kettensägen-Künstlerin Hildegard Diemer aus Ellenberg während des laufenden Marktes ein Taubenmarkt-Kunstwerk aus Holz. Es dauerte einige Stunden, bis Ellenberg das mit Taubenmarktmotiven versehene Holzkunstwerk in schweißtreibender und körperlich harter Arbeit fertiggestellt hatte. Viele Besucher ließen es sich nicht nehmen, der Künstlerin bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Diemer stellte dabei eindrucksvoll unter Beweis, dass auch Frauen mit der Motorsäge umzugehen verstehen. Nicht nur Ortsvorsteher Peter Engesser, der sich als gelernter Maler spontan bereit erklärte, das Kunstwerk noch farblich zu gestalten, war begeistert. Auch die übrigen Markt- und Festbesucher staunten nicht schlecht über die Arbeit der Künstlerin. Als bleibende Erinnerung an das Fest zum 130-jährigen Bestehen soll das Werk nun an zentraler Stelle einen festen Platz erhalten.
Zu Beginn hatte der Vorsitzende des Vereins Sinkinger Taubenmarkt, Claus Zoch, die Besucher und die Standbetreiber herzlich begrüßt. Besonders dankte er dem Wirtepaar des Gasthauses „Kreuz“, Winfried und Renate Kammerer, sowie der Eigentümerfamilie Familie Munz, die den Taubenmarktverein „stets großartig unterstützen“. Zoch freute sich, dass die Anziehungskraft des Sinkinger Taubenmarktes nach wie vor ungebrochen sei.
Ortsvorsteher Peter Engesser, der auch die Grüße von Bürgermeister Martin Ragg übermittelte und zudem zusammen mit dem Kreuzwirt den offiziellen Fassanstich zur Festeröffnung vornahm, zeigte sich stolz auf den Taubenmarkt, durch den Sinkingen weitaus bekannter sei als Fischbach. Er dankte allen und lobte den Vorstand des Vereins mit dem Vorsitzenden Claus Zoch, Stellvertreter Juri Kemler und Kassenchefin Sabine Doll sowie Marktleiter Karl Buksmann, der keinen keinen leichten Job habe. Ihre Arbeit mache den Erhalt des traditionsreichen Marktes überhaupt erst möglich, so der Ortschef.
Auch Hildegard Diemer richtete einige Worte an die Besucher und stellte sich und ihre Arbeit vor. Trotz einer Anfahrtszeit von zweieinhalb Stunden von Ellenberg nach Sinkingen komme sie sonntags immer wieder gerne auf den Taubenmarkt, berichtete die Künstlerin. Und damit hat Diemer etwas gemeinsam mit vielen Besuchern, die, wie man an den Autokennzeichen erkennen kann, oft von noch weiter her anreisen, um die Faszination des ungewöhnlichen Marktes zu erleben.
Nach dem Fassanstich durch Peter Engesser und Winfried Kammerer durften sich die Besucher über Freibier und musikalische Unterhaltung mit Bernd Rist freuen.