Löffingen (pb) "Eine inklusive Gesellschaft zu schaffen ist sehr schwierig, da viele Barrieren abgebaut werden müssen": Das erklärte Bärbl Mielich Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, bei ihrem Besuch im Haus Lebensheimat, das 53 Menschen mit Behinderung ihr Domizil ist. Die Politik sei derzeit dabei die notwendigen Infrastrukturen zu schaffen.
Das Bundesgesetz (Teilhabegesetz) soll Menschen mit Behinderung individuell unterstützen, sie sollen besser im Arbeits-Leben integriert werden und ihr Leben so gut wie möglich selbst bestimmen. Forderungen, die im Haus Lebensheimat mit den verschiedenen Wohngruppen schon seit langem Usus sind.
Die 53 Bewohner im Alter zwischen 21 Jahren und 85 Jahren werden durch die Tagesstruktur gefördert. Zehn verschiedene Bereiche, so die Leiterin der Tagesstruktur Natalie Scherzinger, stehen den Bewohnern zur Verfügung. In den beiden Läden in Löffingen und Bräunlingen oder auf den Märkten sind die Ergebnisse zu bewundern und zu erwerben, wie Holz- oder Töpferarbeiten. Doch auch eine Hauswirtschaftsgruppe, eine heilpädagogische Gruppe oder die Gartenarbeiter der Gruppe "Gartenfrosch" gehören zum Programm.
Ergänzt werden diese Tagesstrukturen durch Wochenstrukturen und Einzelförderung. Hierzu zählen Schwimmen, Reiten, Kunsttherapie, Bewegung, Sport, Gymnastik, Tischtennis, Kegeln oder Singen. Geschwommen wird – und auch dies zeigt die Integration im Städtle – im Hallenbad in Dittishausen, im Waldbad Löffingen oder im Solemar in Bad Dürrheim.
Der Reitstall im Tanneneck in Dittishausen ist für die Bewohner geöffnet, donnerstags sind die Bewohner beim Einkaufen und später beim gemeinsamen Kochen, und samstags sind sie in der Kirche anzutreffen. Dieser Wechsel zwischen Alleinsein und Gruppenaktivität sowie zwischen gestalteter und ungestalteter Freizeit ist eine wichtige Arbeit in der Behindertenpflege. Doch auch hier geht man weitere Wege, Überlegungen weiterer Tagesstrukturen seien schon ganz konkret, so erzählt Geschäftsführerin Rita Bernhard-Männlin. Das Angebot werde erweitert für Menschen mit Handicap, die nicht im Haus Lebensheimat wohnen.
Je nach Behinderungsgrad stehen das Wohnheim mit einer ganzheitlichen Betreuung und Förderung, die Außengruppen mit Förderung der Selbständigkeit und Eigenverantwortung und das betreute Wohnen mit eigenverantwortlichem selbstbestimmten Leben mit nur gezielter Unterstützung des Fachpersonals zur Verfügung.