Kirsten Strötgen

Königsfeld – Toben, erforschen und werkeln: Die neu gegründete Kinder-Naturgruppe des Schwarzwaldvereines ist den Geheimnissen des Waldes auf der Spur. An der Hahnenhütte, dem Waldforscherhaus mitten im Neuhausener Wald, treffen sich Kinder und Betreuer ab sofort einmal pro Woche zum Spielen und Toben. Organisiert hat das Ganze Angelika Fobel, Erzieherin und Naturpädagogin, zusammen Carmen Schubert und Martine Bergink.

Die Idee entstand durch das Interesse von ehemaligen Waldkindergartenkindern und deren Eltern, die auch weiterhin den Wald als Spielraum nutzen wollten. So werden nun gemeinsam neue Wege und Waldplätze erforscht, Holz wird geschnitzt und die Tierwelt erkundet und man lernt Pflanzen und Bäume kennen. "Kinder ab sechs Jahren bis zum Ende der Grundschulzeit können sich bei uns anmelden", erklärt Angelika Fobel. Das Angebot sei ein Ganzjahresangebot, durch alle Jahreszeiten.

Nur in den Ferien werden sie sich nicht treffen. "Wir wollen das, was der Wald bietet, zum Spielen nutzen." So könnten die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen.

Justus Schubert machen beispielsweise die abwechslungsreichen Wanderungen am meisten Spaß: "Am liebsten springe ich über die Bäche", erzählt der Grundschüler stolz. Je breiter der Bach, desto schöner sei es. Der kleinen Florentine Ferdinand haben es die Ameisen besonders angetan. Stundenlang kann sie die kleinen Tierchen mit Hilfe ihrer Becherlupe beobachten. Da trifft es sich besonders gut, dass direkt hinter der Hütte ein großer Ameisenhaufen zu finden ist. Heute haben sie ein Stück Melone und ein kleines Stück Banane auf den wimmelnden Ameisenhaufen gelegt. "Ganz schnell war das Obst schwarz von Ameisen. Die haben sich sehr gefreut", weiß Florentine.

Gebaut wurde die Hahnenhütte und jetzige Waldforscherhütte ursprünglich, um die Zugochsen der Holzhauer unterzubringen. Doch bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das kleine Holzhaus zur Jagd- und Pflanzschulhütte ausgebaut und intensiv genutzt. Während des Zweiten Weltkrieges war dort das staatliche Forstamt untergebracht, später wurde sie wieder als Pflanzschule genutzt. Danach stand sie Jägern zur Verfügung, die hier die Auerhähne jagten – daher der Name. Mit Beginn der 80er-Jahre erlahmte das Interesse und die Hütte wurde das Ziel von Zerstörungswut und verfiel.

Im Jahr 2011 wurde die Hahnenhütte schließlich zusammen mit den Auszubildenden des Kreisforstamtes und unter der Leitung von Forstwirtschaftsmeister Jürgen Lehmann zwei Jahre lang aufwendig umgebaut. Es entstand ein neuer betonierter Boden, Wände wurden verkleidet und Fenster eingesetzt. Die Auszubildenden konstruierten neue Fensterläden und eine Tür, bauten Tische, Stühle und Bänke. Auch einige ortsansässige Handwerker waren beteiligt. Ziel und Zweck war es, vor allem den Grundschülern in Neuhausen die Waldpädagogik im neu entstandenen Waldforscherhaus näher zu bringen. Seitdem gibt es naturnahen Unterricht für die Grundschüler.

Nun hat auch der Schwarzwaldverein die Hütte für sich entdeckt, denn nicht nur das Waldforscherhaus, sondern auch die Lage und der umgebende Wald eignen sich perfekt für spannende Kinder-Abenteuer.

Die Gruppe

Die Naturgruppe für Kinder im Grundschulalter trifft sich jeden Donnerstag und bei jedem Wetter (außer in den Ferien) von 15 Uhr bis 17.30 Uhr an der Hahnenhütte, dem Waldforscherhaus auf Neuhausener Gemarkung. Angelika Fobel, Erzieherin und Naturpädagogin, leitet die Gruppe abwechselnd mit Carmen Schubert und Martine Bergink. Für die Teilnahme wird ein Beitrag erhoben. Wer Interesse an der Kinder-Naturgruppe hat, meldet sich bei Angelika Fobel, unter der Telefonnummer 07725/2164. Informationen gibt es auch auf der Homepage des Königsfelder Schwarzwaldvereines. (kst)