Nach langer schwerer Krankheit verstarb dieser Tage Freiherr Peter von Schreckenstein. Als promovierter Arzt hatte er in Überlingen eine Praxis für Allgemeinmedizin. Der Verstorbene war der letzte Nachfahre der Immendinger Linie der ehemals im Oberen Schloss, dem heutigen Rathaus, residierenden Ortsherren. Selbstverständlich ist das Geschlecht in anderen, weiter verzweigten Linien nicht erloschen.
Die Wiege der später in den Freiherrenstand erhobenen Familie Roth von Schreckenstein stand in Ulm und wurde schon 1234 genannt. Sie zählte zu den reichsten Patriziergeschlechtern der Stadt.
1672 kamen die von Schreckensteins nach Immendingen
Ein Johannes Conrad von Schreckenstein kaufte 1672 die Herrschaft Immendingen samt der niederen Gerichtsbarkeit. Bis zum Jahre 1807 waren die Schreckensteins in Immendingen ansässig. In jenem Jahr verkaufte der damalige Ortsherr Friedrich Roth von Schreckenstein seine Rechte und Besitztümer und Nutzungen in Immendingen an seinen Mitherren, den Ortsherren des unteren Schlosses, Josef von Reischach, und zog nach Donaueschingen, wo er ein Jahr später verstarb.
Friedrich Roth von Schreckenstein war sehr gebildet. Er hatte sich um das Gemeinwohl verdient gemacht. Die Gründung des Gundelhofes geht auf seine Gattin zurück. An das Ortsherrengeschlecht erinnert noch heute die nach ihm benannte Schreckensteinstraße.
Ein sprachgewandter Mediziner
Um den Namen des Geschlechts weiterzutragen und den Familienbesitz zu erhalten, adoptierte die Tochter des letzten männlichen Nachkommens der Immendinger Line, Freifrau Maria von Schreckenstein, einen jungen Mann einer befreundeten Familie, der fortan den Namen Peter Freiherr von Schreckenstein trug.
Bis zu seinem Tod bewohnte er in Billafingen das zweite Schloss des Geschlechts. Peter von Schreckenstein, der auch Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch sprach, beehrte Immendingen mit seinem Besuch bei einem der Schlossfeste.