Der Höwenegg, Immendingens zweites wichtiges Naturdenkmal und nördlichster Berg der Hegauvulkane, darf sich weiterhin mit dem Titel "Nationales Geotop" schmücken. Zusammen mit dem Oberen Donautal ist der Höwenegg jetzt durch das Geologische Landesamt rezertifiziert worden und bleibt damit für weitere zehn Jahre eines von nur 77 Nationalen Geotopen in ganz Deutschland. Beide hatten die Auszeichnung, die ihre große geowissenschaftliche Bedeutung bestätigt, bereits 2006 erhalten. Das Höwenegggebiet steht schon seit 1983 unter Naturschutz. Es gilt als eine weltweit bedeutende Fossilfundstätte, an der zwischen 1950 und 1963 sowie zwischen 2003 und 2014 wissenschaftliche Grabungskampagnen stattfanden.
- Einst Basaltabbau: Am Höwenegg wurde, wie auch am Hegauberg Hohenstoffeln, in früheren Zeiten Basalt für den Straßenbau abgebaut. Dadurch ist die gesamte Südflanke des Berges abgetragen. Durch den noch bis 1979 dauernden Basaltabbau entstand eine 85 Meter tiefe Grube. Nach Stilllegung des Steinbruchs bildete sich darin ein durch Regen- und Grundwasser gespeister See. In den 1930-er Jahren wurden beim Bau eines Entwässerungsstollens für den Steinbruch größere Fossilfunde gemacht. Zwischen 1950 und 1963 haben Forscher 13 mehrwöchige Grabungskampagnen am Höwenegg durchgeführt. Entdeckt haben sie dabei das vollständig erhaltene Skelett des dreizehigen Urpferds Hipparion.
- Bedeutende Fossilfunde: Anfang des jetzigen Jahrhunderts kehrten die internationalen Forscher für weitere Fossilgrabungen an den Höwenegg zurück.
- Seit 2006 Geotop: Die Einmaligkeit des Höweneggs, der auch zu den Fundorten seltener Mineralien gehört, wurde 2006 durch die Auszeichnung mit dem Titel "Nationales Geotop" anerkannt, der jetzt wieder für weitere zehn Jahre verliehen wurde. Landrat Stefan Bär und seine Sigmaringer Kollegin Stefanie Bürkle zeigten sich sehr erfreut über die erneute Auszeichnung mit dem Gütesiegel. "Mit der Auszeichnung für den Höwenegg und das Obere Donautal wird nochmals deutlich, dass die einmalig schöne Landschaft des Naturparks auch von großer erdgeschichtlicher Bedeutung ist", werteten Landrat Bär, der derzeit Vorsitzender des Naturparks Obere Donau ist, und Landrätin Stefanie Bürkle diese Erneuerung des Siegels.
- Geopark der Superlative: Der Geschäftsführer des Geoparks Schwäbische Alb, Siegfried Roth, beglückwünschte die Landkreise zur erfolgreichen Rezertifizierung.
Besondere Geotope
77 Nationale Geotope gibt es zwischenzeitlich in Deutschland. Sie wurden 2006 im Rahmen des Wettbewerbs "Die bedeutendsten Geotope Deutschlands" prämiert. Der Geopark Schwäbische Alb besitzt acht Nationale Geotope, darunter das Lonetal auf der Ostalb, die Blaubeurer Alb mit Blautopf und den Meteoritenkrater "Steinheimer Becken". Ziel der Auszeichnung ist es, eine breite Öffentlichkeit auf die Naturschätze Deutschlands aufmerksam zu machen und das Bewusstsein für die Geowissenschaften zu fördern. (feu)