Der Zoll will in Hüfingen groß bauen. Das steht seit geraumer Zeit sicher fest. Ein Trainingszentrum für Zollbeamte soll entstehen. In der Grenzregion zur Schweiz wird ein Standort benötigt, der für die Beschäftigten der Hauptzollämter Singen, Lörrach und Ulm sowie einzelne Standorte des Zollfahndungsdienstes gut erreichbar ist: Dafür eignet sich Hüfingen bestens.

Das Grundstück befindet sich in der Hochstraße und biete durch seine Anbindungen an mehrere Bundesstraßen und die Nähe zur A81 ideale Rahmenbedingungen, wie Staatssekretär Ralf Bösinger bereits im Juli 2021 im SÜDKURIER-Gespräch sagte. Von einem Wunschstandort sprach etwa Markus Jörg, stellvertretender Leiter der Freiburger Bima-Direktion im Januar im Gemeinderat. ‚Die Nähe zur Schweiz, zur A81 und zum Drehkreuz B27/B31 sind optimal‘, sagte er.

Zeit und Kosten

Der Standort klar, unklar allerdings noch die zeitlichen Fixpunke und vor allem der genaue Kostenrahmen. Das hat sich bislang auch noch nicht geändert, so die Antwort der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima): „Die Bima befindet sich wegen aller bundesweit zu errichtenden Einsatztrainingszentren (ETZ) noch in einer sehr frühen Planungsphase“, sagt Bima-Pressesprecher Thorsten Grützner. Aus diesem Grund könne die Bima derzeit noch keine Angaben zu Baukosten sowie zu Ausführungs- und/oder Fertigstellungsterminen machen.

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Was allerdings schon etwas näher ausgeleuchtet werden kann: wie genau die Anlage aussehen und funktionieren soll. Aktuell habe man eine Raumschießanlage, eine Zweifeldsporthalle, ein Trainingsgebäude sowie Außentrainingsflächen geplant, heißt es von der Bima.

Wie läuft das Training ab?

Im ETZ absolvieren die Zollvollzugsbediensteten ihr regelmäßig abzuleistendes Zolltraining grundsätzlich montags bis freitags im Zweischichtbetrieb. „Das Zolltraining besteht aus den Komponenten Waffen- und Schießtraining, Einsatztraining, Dienstsport (allgemeiner Dienstsport, einsatzorientierte Selbstverteidigung und Einsatztechniken) sowie dem Dienst begleitenden theoretischen Unterricht“, erklärt Pressesprecher Grützner.

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Die Trainings verteilen sich auf die verschiedenen Komplexe des ETZ (Sporthallenkomplex, Raumschießanlagenkomplex, Einsatztrainingskomplex mit Trainingsfreifläche). Zudem gebe es kombinierte Trainingsveranstaltungen. „Etwa Schießen und Einsatztraining am gleichen Tag“, so Grützner weiter.

Wenn auf der Anlage auch geschossen wird: wie sieht es dann dort zukünftig mit der Geräuschkulisse aus, die dadurch entstehen wird? „Aufgrund der sehr frühen Planungsphase kann die Bima auch dazu noch keine Angaben machen“, erklärt Grützner.

Wie viele Leute werden dort arbeiten?

Wer zum Training kommt, arbeitet logischerweise nicht direkt beim ETZ: „Die Trainingsteilnehmenden der verschiedenen Dienststellen im Einzugsbereich des ETZ haben dort keine festen Arbeitsplätze“, sagt Grützner. Sie werden von ihren Stammdienststellen zur Ableistung des Zolltrainings tagesweise zum ETZ entsandt.

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2000 Menschen sollen dort im Jahr geschult werden, erklärte der Projektleiter Thibaud Clipet im Januar im Gemeinderat. Bei jedem Parkplatz soll eine Ladesäule für ein E-Auto stehen. Solaranlagen auf den Dächern der Gebäude könnten Strom für 500 Haushalte erzeugen.

Feste Plätze

Dennoch wird es in der Anlage später natürlich auch fest angestellte Beamte geben: „In einem Einsatztrainingszentrum des Zolls werden neben den hauptamtlichen Zolltrainern, die Leitung und ein Organisationsteam sowie weiteres technisches Funktionspersonal, wie etwa Sport- und Schießwarte tätig sein“, so der Pressesprecher weiter. Hierfür plane der Zoll derzeit mit etwa 55 Zollbediensteten pro ETZ, die einen festen Arbeitsplatz vor Ort haben werden.