Am Montag war es eine Frau, die die Seniorin anrief und sich als deren Enkelin ausgab. Wegen eines angeblichen Unfalls stecke diese in finanziellen Probleme. Der Betrügerin gelang es, die ältere Dame zu überreden, zu ihrer Bank zu gehen und einen Geldbetrag im niederen fünfstelligen Bereich abzuheben.
Mit der Absicht, ihrer in Not geratenen Enkelin zu helfen, übergab die hilfsbereite Frau das Geld an einen Unbekannten, der nach einem erneuten Anruf vor dem Wohnhaus der Seniorin wartete. Es war offenbar eine Verwandte, der sich die Seniorin nach der Transaktion anvertraute.
Diese Vorgehensweise sei leider nicht ungewöhnlich, so Kluge. Mitunter belaste das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, über Tage. Dann aber seien die Betrüger, zumal eine Telefonverfolgung meist greifbarer Nummer schnell scheitere, über alle Berge.
Betrogene Senioren tappten keineswegs immer unbedacht in die Falle. „Die Täter entwickeln eine enorme Überzeugungskraft und wirken seriös“, sagt Kluge. Sie lullen ihre Gesprächspartner ein und bringen sie dazu, das zu tun, was von ihnen erwartet wird. Unbenommen dessen, ob plötzlich Zweifel über die Familienzugehörigkeit aufkommen. Auch vorherige Warnungen durch Bekannte und Verwandte fruchten in der Regel nicht. „Das ist leider einfach oft schnell vergessen“, so der Polizeibeamte.
Und wie geht man mit dem Thema um? „Einfach auflegen und danach die Polizei informieren“, sagt Kluge. Richtig verhalten hat sich ebenfalls am Montag in der Mittagszeit eine 82-Jährige in Mönchweiler. Dieser gelang es, den Anruf einer angeblichen Enkelin aus Freiburg zu unterbinden. Sie durchschaute den Trick und legte einfach auf.
Hinweise zu den Betrugsphänomenen „Enkeltrick„ und „Falscher Polizeibeamter“ findet man unter www.polizei-beratung.de.